Wirkstoffname
Trimipramin
Handelsnamen
Stangyl, Herphonal, Surmontil
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
atypisches trizyklisches Antidepressivum
Anxiolytikum
pharmakologische Wirkung
Trimipramin hemmt nicht die Wiederaufnahme von Noradrenalin oder Serotonin.
Es wirkt Histamin-H1-rezeptorantagonistisch (Sedierung, zentralnervöse Dämpfung), blockiert muskarinerge Acetylcholinrezeptoren (anticholinerge Nebenwirkungen) und wirkt ausgeprägt α1-antagonistisch (Sedation, Blutdrucksenkung).
Blockiert Serotonin-, Histamin- und Dopamin-D2-Rezeptoren
Halbwertszeit
24 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 25 mg, 50 mg, 100 mg, Tropfen 40 mg/ ml
Übliche Dosierung
100-150 mg bei Depressionen, bei Schlafstörungen 25-50 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2D6
Bioverfügbarkeit
40 %
Wichtige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer, Apraclonidin, Brimondin, Rasagilin, Selegilin, Thioridazin, Tranylcypromin, Fluoxetin, QT-Zeit-verändernde Medikamente, Antiepileptika,
Häufige Nebenwirkungen
Müdigkeit, Benommenheit, Blutdruckabfall, Schwindel, Verstopfung, Gewichtszunahme, Mundtrockenheit, trockene Schleimhäute, Schwitzen, Akkomodationsstörungen, innere Unruhe, Schlafstörungen, Übelkeit, Magenschmerzen, sexuelle Funktionsstörungen, Hautausschläge, Störungen der Blasenentleerung
Hinweise zum Absetzen
Wasserlösmethode, Feinwaage, Lösung
häufige Absetzerscheinungen: Schlaflosigkeit, Angst, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Depressionen, Weinen, Albträume, Benommenheit
Weitere Anmerkungen
wirkt zumeist stark dämpfend, wird daher auch als Schlafmittel eingesetzt
Kinder und Jugendliche: bei Kindern und Jugendlichen unter 14 Jahren kontraindiziert und sollte nicht zur Behandlung von Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren angewendet werden
Schwangerschaft und Stillzeit: darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewandt werden,
Die im schwarzen Tee enthaltenen Gerbsäuren vermindern die Wirkung von Trimipramin.
Links
*Trimipramin - Gelbe Liste
*Trimipramin - psylex.de
*Trimipramin Fachinformation
Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
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-
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Valproinsäure (Salz: Valproat)
Handelsnamen
Valproat, Convulex, Convulsofin, Depakine, Ergenyl, Orfiril, Leptilan, Valpro, Valprodura
Wirkstoffkategorie
Antiepileptika, wird auch bei manischen Episoden bipolarer Störungen eingesetzt
Unterkategorie
----------
pharmakologische Wirkung
hemmt spannungsabhängige Natrium- und Calciumkanäle,
erhöht die synaptische GABA-Konzentration, verstärkt die GABAerge Aktivität
hemmt Histondeacetylasen (HDAC), dies führt durch Acetylierung zu epigenetischen Veränderungen
Halbwertszeit
Erwachsene ca. 13 bis 19 h
Steady State: 3 - 4 Tage
Maximale Plasmakonzentration
Retardtablette: ca. 6 - 7 h nach Einnahme
Lösung: ca. 0,5 bis 2 h nach Einnahme
Darreichungsformen
magensaftresistente Kapseln zu 300 mg, 500 mg; magensaftresistente Filmtabletten zu 150 mg, 300 mg, 500 mg, 600 mg; magensaftresistente Dragees zu 150 mg, 300 mg, 600 mg; Retardtabletten zu 300 mg, 500 mg, Hartkapseln retardiert zu 150 mg, 300 mg; Retard-Minitabletten zu 500 mg, Saft 60 mg/ml; Lösung 300 mg/ml; Tropfen 300 mg/g; Injektionslösung
Übliche Dosierung
Manische Episoden bei bipolaren Störungen: Dosis 1000 - 2000 mg pro Tag
Enzymatischer Abbau
wird über die Leber abgebaut, durch UGT Glucuronosyltransferasen und über CYP2A6, CYP2B6, CYP2C9, CYP2C19, sowie Omega-Oxidation
Bioverfügbarkeit
80 - 100 %
Wichtige Wechselwirkungen
mit zentral dämpfenden Medikamenten, wie Barbituraten, Neuroleptika, Benzodiazepinen, MAO-Hemmern und anderen Antidepressiva
mit Blutverdünnern, u.a. Acetylsalicylsäure, Heparin
mit einigen anderen Antiepileptika (z.B. Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Carbamazepin)
mit Protease-Inhibitoren (z.B. Lopinavir oder Ritonavir)
mit durch CYP3A4 metabolisierte Arzneimittel
Häufige Nebenwirkungen
Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Schwindel, Nervosität, Verwirrtheit, Aggression, Unruhe, Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisstörungen, Halluzinationen, Krampfanfall, Kopfschmerzen, Missempfindungen, Taubheit, Schwäche, Tremor, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Oberbauchbeschwerden, Gewichtszu/abnahme, Zahnfleischerkrankung, Nagel- und Nagelbetterkrankungen, Haarausfall, Harninkontinenz, Menstruationsbeschwerden, Blutungen, Störungen des Blutbilds, Leberschädigung, Schädigung der Bauchspeicheldrüse,
suizidale Gedanken/ Verhalten kann unter der Behandlung mit Antiepileptika auftreten
Hinweise zum Absetzen
sehr langsam, schrittweise absetzen
Umstellen auf Flüssigpräparat (Tropfen, Lösung)
Weitere Anmerkungen
Schwangerschaft: kontraindiziert (hohes Risiko angeborener Missbildungen und neurologischer Entwicklungsstörungen, Entzugserscheinungen bei Neugeborenen)
Stillen: kontraindiziert (geht in die Muttermilch über)
Männer: bei Einnahme innerhalb von 3 Monaten vor der Zeugung Risiko neurologischer Entwicklungsstörungen beim Kind
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Behandlung einer manischen Episode bei einer bipolaren Störung wurde nicht untersucht.
Ältere Menschen: Laut FORTA Liste ungünstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis,
magensaftresistenten Filmtabletten 1 Stunde vor den Mahlzeiten (morgens nüchtern) einnehmen,
nicht zusammen mit sauren Getränken oder eisgekühlten Speisen einnehmen
Erfahrungsberichte
-----------
Links
Valproinsäure - Gelbe Liste
Valproinsäure - Wirkstoffprofile
Valproinsäure - MedLexi
Valproinsäure - DocCheck Flexikon
Valproinsäure / Valproat - Arznei-News
Fachinformation Valproat-Neuraxpharm Chrono - imedikament
Valproat: Potenzielles Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern von Vätern, die valproathaltige Arzneimittel einnehmen - bfarm
Valproat: Risiko angeborener Missbildungen und Entwicklungsstörungen bei Anwendung in der Schwangerschaft - bfarm
erstellt am 19.05.2025
Valproinsäure (Salz: Valproat)
Handelsnamen
Valproat, Convulex, Convulsofin, Depakine, Ergenyl, Orfiril, Leptilan, Valpro, Valprodura
Wirkstoffkategorie
Antiepileptika, wird auch bei manischen Episoden bipolarer Störungen eingesetzt
Unterkategorie
----------
pharmakologische Wirkung
hemmt spannungsabhängige Natrium- und Calciumkanäle,
erhöht die synaptische GABA-Konzentration, verstärkt die GABAerge Aktivität
hemmt Histondeacetylasen (HDAC), dies führt durch Acetylierung zu epigenetischen Veränderungen
Halbwertszeit
Erwachsene ca. 13 bis 19 h
Steady State: 3 - 4 Tage
Maximale Plasmakonzentration
Retardtablette: ca. 6 - 7 h nach Einnahme
Lösung: ca. 0,5 bis 2 h nach Einnahme
Darreichungsformen
magensaftresistente Kapseln zu 300 mg, 500 mg; magensaftresistente Filmtabletten zu 150 mg, 300 mg, 500 mg, 600 mg; magensaftresistente Dragees zu 150 mg, 300 mg, 600 mg; Retardtabletten zu 300 mg, 500 mg, Hartkapseln retardiert zu 150 mg, 300 mg; Retard-Minitabletten zu 500 mg, Saft 60 mg/ml; Lösung 300 mg/ml; Tropfen 300 mg/g; Injektionslösung
Übliche Dosierung
Manische Episoden bei bipolaren Störungen: Dosis 1000 - 2000 mg pro Tag
Enzymatischer Abbau
wird über die Leber abgebaut, durch UGT Glucuronosyltransferasen und über CYP2A6, CYP2B6, CYP2C9, CYP2C19, sowie Omega-Oxidation
Bioverfügbarkeit
80 - 100 %
Wichtige Wechselwirkungen
mit zentral dämpfenden Medikamenten, wie Barbituraten, Neuroleptika, Benzodiazepinen, MAO-Hemmern und anderen Antidepressiva
mit Blutverdünnern, u.a. Acetylsalicylsäure, Heparin
mit einigen anderen Antiepileptika (z.B. Phenobarbital, Primidon, Phenytoin und Carbamazepin)
mit Protease-Inhibitoren (z.B. Lopinavir oder Ritonavir)
mit durch CYP3A4 metabolisierte Arzneimittel
Häufige Nebenwirkungen
Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Schwindel, Nervosität, Verwirrtheit, Aggression, Unruhe, Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisstörungen, Halluzinationen, Krampfanfall, Kopfschmerzen, Missempfindungen, Taubheit, Schwäche, Tremor, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Oberbauchbeschwerden, Gewichtszu/abnahme, Zahnfleischerkrankung, Nagel- und Nagelbetterkrankungen, Haarausfall, Harninkontinenz, Menstruationsbeschwerden, Blutungen, Störungen des Blutbilds, Leberschädigung, Schädigung der Bauchspeicheldrüse,
suizidale Gedanken/ Verhalten kann unter der Behandlung mit Antiepileptika auftreten
Hinweise zum Absetzen
sehr langsam, schrittweise absetzen
Umstellen auf Flüssigpräparat (Tropfen, Lösung)
Weitere Anmerkungen
Schwangerschaft: kontraindiziert (hohes Risiko angeborener Missbildungen und neurologischer Entwicklungsstörungen, Entzugserscheinungen bei Neugeborenen)
Stillen: kontraindiziert (geht in die Muttermilch über)
Männer: bei Einnahme innerhalb von 3 Monaten vor der Zeugung Risiko neurologischer Entwicklungsstörungen beim Kind
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Unbedenklichkeit und Wirksamkeit der Behandlung einer manischen Episode bei einer bipolaren Störung wurde nicht untersucht.
Ältere Menschen: Laut FORTA Liste ungünstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis,
magensaftresistenten Filmtabletten 1 Stunde vor den Mahlzeiten (morgens nüchtern) einnehmen,
nicht zusammen mit sauren Getränken oder eisgekühlten Speisen einnehmen
Erfahrungsberichte
-----------
Links
Valproinsäure - Gelbe Liste
Valproinsäure - Wirkstoffprofile
Valproinsäure - MedLexi
Valproinsäure - DocCheck Flexikon
Valproinsäure / Valproat - Arznei-News
Fachinformation Valproat-Neuraxpharm Chrono - imedikament
Valproat: Potenzielles Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern von Vätern, die valproathaltige Arzneimittel einnehmen - bfarm
Valproat: Risiko angeborener Missbildungen und Entwicklungsstörungen bei Anwendung in der Schwangerschaft - bfarm
erstellt am 19.05.2025
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Venlafaxin
Handelsnamen
Trevilor, Venlafaxin
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
SSNRI
pharmakologische Wirkung
Venlafaxin hemmt die Wiederaufnahme der Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin in die präsynaptische Nervenzelle, leicht die Wiederaufnahme des Botenstoffs Dopamin. Die Aktivität der Neurotransmitter im ZNS wird so erhöht. Venlafaxin bindet zudem schwach aber ausgeprägt an den Opioidrezeptoren.
Halbwertszeit
5 Stunden, bzw. 11 Stunden beim pharmakologisch aktiven Metabolit O-Desmethylvenlafaxin
Maximale Plasmakonzentration
bei unretariertem Präparat nach ca. 2,4 h
bei retardiertem Präparat nach ca. 6 h
Darreichungsformen
Filmtabletten und Kapseln zu 37,5 mg, und 75 mg, Retardkapseln zu 37,5 mg, 75 mg, 150 mg, 225 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2D6, CYP3A4
Bioverfügbarkeit
40% - 45%
Wichtige Wechselwirkungen
Risiko eines Serotoninsyndroms: MAO-Hemmer, andere serotonerg wirksamen Präparate (SSRI) auch die Vorstufe L- Tryptophan, Triptane, Buspiron, Trizyklische Antidepressiva, Tramadol;
Erhöhtes Blutungsrisiko (u.a. Magen-Darmblutungen) bei Kombination mit Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen;
Arzneimittel, die das QT Intervall verlängern; Haloperidol
Häufige Nebenwirkungen
Übelkeit, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit und Schwitzen, Schwindel, sexuelle Störungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Sehstörung, Nervosität, Akathisie, Sedierung, Parästhesien, Zittern, erhöhte Muskelspannung, Blutdruckanstieg, Gähnen, Vasodilatation (meist Hitzewallungen), Asthenie/Erschöpfung
In Einzelfällen kann es zu einem stark erhöhtem Blutdruck kommen, der eine sofortige Behandlung erfordert. Kann bei sehr hoher Dosierung (300 mg) psychotische Symptome auslösen.
Hinweise zum Absetzen
Venlafaxin hat laut aktueller Datenlage (nach Horowitz et al) bei zu schnellem Absetzen ein hohes Risiko für Entzugssymptome
Kügelchenmethode
Folgende Präparate enthalten Kügelchen: siehe Link unten
sehr langsames Absetzen ist ratsam (evtl. nur 5 oder 2,5 % der letzten Dosis)
häufige Absetzerscheinungen sind Angst, Appetitlosigkeit, Depersonalisation, Parästhesien, Benommenheit, Kopfschmerzen, Bewegungsdrang und Nervosität, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit
Blutdruckkrisen (plötzlicher starker Anstieg) können auftreten
Beim Absetzen von Venlafaxin wird häufiger ein Mastzellenaktivierungssyndrom /Histaminintoleranz beobachtet (Absetzen triggert die Mastzellen)
Weitere Anmerkungen
nur bedingt anzuwenden bei Abhängigkeitserkrankung in der Vorgeschichte
kein Alkohol, Alkohol kann zu extremer Müdigkeit und Bewusstlosigkeit führen
Hinweise, dass Venlafaxin die Wirkung der Verhütungspille schwächen könnte
Schwangerschaft: keine ausreichende Daten bzgl. Sicherheit, Entzugssymptome beim Neugeborenen möglich, erhöhtes Risiko für Lungenhochdruck
Stillzeit: geht in die Muttermilch über, gründliche Risikoabwägung erforderlich
Kinder und Jugendliche: nicht unter 18 Jahren
ältere Menschen: Behandlung sollte vorsichtig mit der niedrigst wirksamen Dosis erfolgen
Venlafaxin ist ein bizyklisches Phenylethylamin, das strukturchemisch sowohl mit SSRI als auch mit dem Opioidanalgetikum Tramadol verwandt ist.
Neuere Studien legen nahe, dass Venlafaxin auch antinozizeptive (gegen die Schmerzwahrnehmung wirkende) Eigenschaften besitzt. Das erklärt sich durch den schwachen, aber ausgeprägten Agonismus dieses Antidepressivums an den Opioidrezeptoren. (Quelle: flexikon-mobile.doccheck.com/de)
Dies könnte zur Folge haben, dass es beim Absetzen vom Venlafaxin zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung (Hyperalgesie) kommen kann.
Erfahrungsberichte
*Erfahrungsbericht Luisa: Venlafaxin abgesetzt
*Erfahrungsbericht Cashi: Venlafaxin abgesetzt
*Erfahrungsbericht Hasenhirn: Venlafaxin (und Lorazepam) abgesetzt
*Erfahrungsbericht Monalinde: Venlafaxin und Mirtazapin abgesetzt
*Erfahrungsbericht Sommersprosse: Venlafaxin (u.a. Antidepressiva) abgesetzt
*Erfahrungsbericht Tinkabella: Venlafaxin abgesetzt
*Erfahrungsbericht loewe: Venlafaxin und Pregabalin abgesetzt
*Erfahrungsbericht Straycat: Venlafaxin ausgeschlichen / Kaltentzug Escitalopram
Links
*Venlafaxin - Gelbe Liste
*Venlafaxin - psylex.de
*Venlafaxin - docCheck.com
*Venlafaxin - Wirkstoffprofile
*Venlafaxin: Präparate mit Kügelchen
*Botenstofftransporterbelegung von Venlafaxin
*Tabelle 6 - Vorläufiges Instrument zur Bewertung des Entzugsrisikos für einen einzelnen Patienten
*Webinar:Tapering Effexor & Pristiq (Venlafaxin & Desvenlafaxin) mit Dr. Mark Horowitz (YouTube, deutsche Untertitel anzeigbar)
Zuletzt ergänzt: 12.06.2025
Venlafaxin
Handelsnamen
Trevilor, Venlafaxin
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
SSNRI
pharmakologische Wirkung
Venlafaxin hemmt die Wiederaufnahme der Botenstoffe Noradrenalin und Serotonin in die präsynaptische Nervenzelle, leicht die Wiederaufnahme des Botenstoffs Dopamin. Die Aktivität der Neurotransmitter im ZNS wird so erhöht. Venlafaxin bindet zudem schwach aber ausgeprägt an den Opioidrezeptoren.
Halbwertszeit
5 Stunden, bzw. 11 Stunden beim pharmakologisch aktiven Metabolit O-Desmethylvenlafaxin
Maximale Plasmakonzentration
bei unretariertem Präparat nach ca. 2,4 h
bei retardiertem Präparat nach ca. 6 h
Darreichungsformen
Filmtabletten und Kapseln zu 37,5 mg, und 75 mg, Retardkapseln zu 37,5 mg, 75 mg, 150 mg, 225 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2D6, CYP3A4
Bioverfügbarkeit
40% - 45%
Wichtige Wechselwirkungen
Risiko eines Serotoninsyndroms: MAO-Hemmer, andere serotonerg wirksamen Präparate (SSRI) auch die Vorstufe L- Tryptophan, Triptane, Buspiron, Trizyklische Antidepressiva, Tramadol;
Erhöhtes Blutungsrisiko (u.a. Magen-Darmblutungen) bei Kombination mit Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen;
Arzneimittel, die das QT Intervall verlängern; Haloperidol
Häufige Nebenwirkungen
Übelkeit, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit und Schwitzen, Schwindel, sexuelle Störungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Sehstörung, Nervosität, Akathisie, Sedierung, Parästhesien, Zittern, erhöhte Muskelspannung, Blutdruckanstieg, Gähnen, Vasodilatation (meist Hitzewallungen), Asthenie/Erschöpfung
In Einzelfällen kann es zu einem stark erhöhtem Blutdruck kommen, der eine sofortige Behandlung erfordert. Kann bei sehr hoher Dosierung (300 mg) psychotische Symptome auslösen.
Hinweise zum Absetzen
Venlafaxin hat laut aktueller Datenlage (nach Horowitz et al) bei zu schnellem Absetzen ein hohes Risiko für Entzugssymptome
Kügelchenmethode
Folgende Präparate enthalten Kügelchen: siehe Link unten
sehr langsames Absetzen ist ratsam (evtl. nur 5 oder 2,5 % der letzten Dosis)
häufige Absetzerscheinungen sind Angst, Appetitlosigkeit, Depersonalisation, Parästhesien, Benommenheit, Kopfschmerzen, Bewegungsdrang und Nervosität, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit
Blutdruckkrisen (plötzlicher starker Anstieg) können auftreten
Beim Absetzen von Venlafaxin wird häufiger ein Mastzellenaktivierungssyndrom /Histaminintoleranz beobachtet (Absetzen triggert die Mastzellen)
Weitere Anmerkungen
nur bedingt anzuwenden bei Abhängigkeitserkrankung in der Vorgeschichte
kein Alkohol, Alkohol kann zu extremer Müdigkeit und Bewusstlosigkeit führen
Hinweise, dass Venlafaxin die Wirkung der Verhütungspille schwächen könnte
Schwangerschaft: keine ausreichende Daten bzgl. Sicherheit, Entzugssymptome beim Neugeborenen möglich, erhöhtes Risiko für Lungenhochdruck
Stillzeit: geht in die Muttermilch über, gründliche Risikoabwägung erforderlich
Kinder und Jugendliche: nicht unter 18 Jahren
ältere Menschen: Behandlung sollte vorsichtig mit der niedrigst wirksamen Dosis erfolgen
Venlafaxin ist ein bizyklisches Phenylethylamin, das strukturchemisch sowohl mit SSRI als auch mit dem Opioidanalgetikum Tramadol verwandt ist.
Neuere Studien legen nahe, dass Venlafaxin auch antinozizeptive (gegen die Schmerzwahrnehmung wirkende) Eigenschaften besitzt. Das erklärt sich durch den schwachen, aber ausgeprägten Agonismus dieses Antidepressivums an den Opioidrezeptoren. (Quelle: flexikon-mobile.doccheck.com/de)
Dies könnte zur Folge haben, dass es beim Absetzen vom Venlafaxin zu einer verstärkten Schmerzwahrnehmung (Hyperalgesie) kommen kann.
Erfahrungsberichte
*Erfahrungsbericht Luisa: Venlafaxin abgesetzt
*Erfahrungsbericht Cashi: Venlafaxin abgesetzt
*Erfahrungsbericht Hasenhirn: Venlafaxin (und Lorazepam) abgesetzt
*Erfahrungsbericht Monalinde: Venlafaxin und Mirtazapin abgesetzt
*Erfahrungsbericht Sommersprosse: Venlafaxin (u.a. Antidepressiva) abgesetzt
*Erfahrungsbericht Tinkabella: Venlafaxin abgesetzt
*Erfahrungsbericht loewe: Venlafaxin und Pregabalin abgesetzt
*Erfahrungsbericht Straycat: Venlafaxin ausgeschlichen / Kaltentzug Escitalopram
Links
*Venlafaxin - Gelbe Liste
*Venlafaxin - psylex.de
*Venlafaxin - docCheck.com
*Venlafaxin - Wirkstoffprofile
*Venlafaxin: Präparate mit Kügelchen
*Botenstofftransporterbelegung von Venlafaxin
*Tabelle 6 - Vorläufiges Instrument zur Bewertung des Entzugsrisikos für einen einzelnen Patienten
*Webinar:Tapering Effexor & Pristiq (Venlafaxin & Desvenlafaxin) mit Dr. Mark Horowitz (YouTube, deutsche Untertitel anzeigbar)
Zuletzt ergänzt: 12.06.2025
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- Registriert: vor 3 Jahre
Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Ziprasidon
Handelsnamen
Zeldox, Geodon (USA)
Wirkstoffkategorie
Neuroleptika
Unterkategorie
atypische Neuroleptika
pharmakologische Wirkung
bindet sehr stark an Serotonin-2A Rezeptoren, stark an Dopamin-D2 Rezeptoren, mäßig an Serotonin- und Noradrenalintransporter sowie an Histamin-H1 und α1 Rezeptoren.
Halbwertszeit
nach oraler Einnahme ca. 6,8 Stunden
Darreichungsformen
Suspension 10 mg/ml; Hartkapseln 20 mg, 40 mg, 60 mg, 80 mg; Injektionslösung 20 mg/ml Pulver
Übliche Dosierung
nach Herstellerangaben:
Akutbehandlung: 2 x tgl. 40 mg, maximal 2 x tgl. 80 mg (darf keinesfalls überschritten werden!),
Erhaltungsdosis: 2 x tgl. 20 mg sind oft ausreichend
bei Kindern und Jugendlichen ab 10 Jahren: Dosis gewichtsabhängig, Maximaldosis nicht überschreiten
Enzymatischer Abbau
CYP3A4, CYP1A2
Bioverfügbarkeit
bei Einnahme zusammen mit Nahrung 60 Prozent.
Wichtige Wechselwirkungen
QT-Intervall verlängernde Arzneistoffe; zentral wirksame Arzneimitteln und Alkohol; serotonerge Arzneimitteln (z.B. Antidepressiva) - Risiko eines Serotoninsyndroms; Lithium; Carbamazepin; Ketoconazol;
Häufige Nebenwirkungen
Ruhelosigkeit, Bewegungsstörungen (Dystonie), Akathisie, extrapyramidale Störungen, Parkinsonismus (einschl. Zahnradphänomen, Bradykinesie, Hypokinesie), Tremor, Schwindelgefühl, Sedierung, abnorme Schläfrigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Dyspepsie (Oberbauchbeschwerden), Mundtrockenheit, Speichelfluss, Muskuloskelettale Rigidität (Bewegungshemmung/starre), Schwäche, Müdigkeit
Gelegentlich treten Krampfanfälle, Früh- und Spätdyskinesien auf
Malignes neuroleptisches Syndrom, Serotonin-Syndrom, Verlängerung der QT Zeit, Erektile Dysfunktion, gesteigerte Erektionen, sind möglich
Hinweise zum Absetzen
langsam ausschleichen, Kapseln auf Suspension umstellen, die Kapseln dürfen laut Herstellerangaben nicht geöffnet werden, da dies das Ausmaß der Aufnahme verändern kann. Die Suspension darf vor der Einnahme nicht mit Wasser oder Getränken verdünnt werden, da sich hierdurch das Nebenwirkungsrisiko erhöhen kann.
Alle Neuroleptika bergen bei zu schnellem oder abruptem Absetzen das Risiko einer Absetzpsychose, das Risiko steigt bei Psychosen in der persönlichen Vorgeschichte.
Weitere Anmerkungen
- zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen
- Schwangerschaft: nicht einnehmen
- Stillen: nicht stillen
- Kinder und Jugendliche: nicht unter 10 Jahren anwenden.
Es gibt keine klinischen Langzeit-Doppelblindstudien, die die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Kindern und Jugendlichen untersuchen
- negative Bewertung durch das Arznei-telegramm: Kein Vorteil, der das erhöhte Risiko unvorhersehbarer schwerer Herzrhythmusstörungen und des plötzlichen Herztodes aufwiegen würde
- Ziprasidon kann eine seltene, aber potenziell tödliche Hautreaktionen, die sich auf alle Teile des Körpers ausbreiten kann (DRESS) auslösen. Die amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) hat daher eine Sicherheitswarnung heraus gegeben.
Links
* Ziprasidon - Gelbe Liste
* Ziprasidon - psylex.de
* Ziprasidon Fachinformation (STADA) PDF
*Ziprasidon Pfizer 10 mg/ml Suspension
* Ziprasidon - Bewertung Arznei-telegramm
* Rezeptorenbelegung von Ziprasidon
Ziprasidon
Handelsnamen
Zeldox, Geodon (USA)
Wirkstoffkategorie
Neuroleptika
Unterkategorie
atypische Neuroleptika
pharmakologische Wirkung
bindet sehr stark an Serotonin-2A Rezeptoren, stark an Dopamin-D2 Rezeptoren, mäßig an Serotonin- und Noradrenalintransporter sowie an Histamin-H1 und α1 Rezeptoren.
Halbwertszeit
nach oraler Einnahme ca. 6,8 Stunden
Darreichungsformen
Suspension 10 mg/ml; Hartkapseln 20 mg, 40 mg, 60 mg, 80 mg; Injektionslösung 20 mg/ml Pulver
Übliche Dosierung
nach Herstellerangaben:
Akutbehandlung: 2 x tgl. 40 mg, maximal 2 x tgl. 80 mg (darf keinesfalls überschritten werden!),
Erhaltungsdosis: 2 x tgl. 20 mg sind oft ausreichend
bei Kindern und Jugendlichen ab 10 Jahren: Dosis gewichtsabhängig, Maximaldosis nicht überschreiten
Enzymatischer Abbau
CYP3A4, CYP1A2
Bioverfügbarkeit
bei Einnahme zusammen mit Nahrung 60 Prozent.
Wichtige Wechselwirkungen
QT-Intervall verlängernde Arzneistoffe; zentral wirksame Arzneimitteln und Alkohol; serotonerge Arzneimitteln (z.B. Antidepressiva) - Risiko eines Serotoninsyndroms; Lithium; Carbamazepin; Ketoconazol;
Häufige Nebenwirkungen
Ruhelosigkeit, Bewegungsstörungen (Dystonie), Akathisie, extrapyramidale Störungen, Parkinsonismus (einschl. Zahnradphänomen, Bradykinesie, Hypokinesie), Tremor, Schwindelgefühl, Sedierung, abnorme Schläfrigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Dyspepsie (Oberbauchbeschwerden), Mundtrockenheit, Speichelfluss, Muskuloskelettale Rigidität (Bewegungshemmung/starre), Schwäche, Müdigkeit
Gelegentlich treten Krampfanfälle, Früh- und Spätdyskinesien auf
Malignes neuroleptisches Syndrom, Serotonin-Syndrom, Verlängerung der QT Zeit, Erektile Dysfunktion, gesteigerte Erektionen, sind möglich
Hinweise zum Absetzen
langsam ausschleichen, Kapseln auf Suspension umstellen, die Kapseln dürfen laut Herstellerangaben nicht geöffnet werden, da dies das Ausmaß der Aufnahme verändern kann. Die Suspension darf vor der Einnahme nicht mit Wasser oder Getränken verdünnt werden, da sich hierdurch das Nebenwirkungsrisiko erhöhen kann.
Alle Neuroleptika bergen bei zu schnellem oder abruptem Absetzen das Risiko einer Absetzpsychose, das Risiko steigt bei Psychosen in der persönlichen Vorgeschichte.
Weitere Anmerkungen
- zusammen mit einer Mahlzeit einnehmen
- Schwangerschaft: nicht einnehmen
- Stillen: nicht stillen
- Kinder und Jugendliche: nicht unter 10 Jahren anwenden.
Es gibt keine klinischen Langzeit-Doppelblindstudien, die die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Kindern und Jugendlichen untersuchen
- negative Bewertung durch das Arznei-telegramm: Kein Vorteil, der das erhöhte Risiko unvorhersehbarer schwerer Herzrhythmusstörungen und des plötzlichen Herztodes aufwiegen würde
- Ziprasidon kann eine seltene, aber potenziell tödliche Hautreaktionen, die sich auf alle Teile des Körpers ausbreiten kann (DRESS) auslösen. Die amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) hat daher eine Sicherheitswarnung heraus gegeben.
Links
* Ziprasidon - Gelbe Liste
* Ziprasidon - psylex.de
* Ziprasidon Fachinformation (STADA) PDF
*Ziprasidon Pfizer 10 mg/ml Suspension
* Ziprasidon - Bewertung Arznei-telegramm
* Rezeptorenbelegung von Ziprasidon
-
- Team
- Beiträge: 847
- Registriert: vor 3 Jahre
Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Zolpidem
Handelsnamen
Bikalm, Ivadal, Mondeal, Stilnox, Zoldem, Zoldorm
Wirkstoffkategorie
Hypnotikum
Unterkategorie
Z-Drugs, Benzodiazepinähnlich
pharmakologische Wirkung
Zolpidem bindet an Untereinheiten des γ-Aminobuttersäure-A-Rezeptors und verstärkt so Reaktionen auf GABA. Es wirkt sedierend, hypnotisch, angstlösend, muskelentspannend und antikonvulsiv
Halbwertszeit
2 - 3 Stunden, in Einzelfällen bis zu 9,9 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 5 mg, 10 mg, in der Schweiz auch als Retard Tabletten und Brausetabletten
Übliche Dosierung
10 mg zum Schlafen, bei älteren PatientInnen 5 mg
Die Tagesdosis von 10 mg darf nicht überschritten werden!
Enzymatischer Abbau
CYP3A4
Bioverfügbarkeit
ca. 70 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, Muskelrelaxantien, Lithiumpräparate, Antiepileptika, Opioide Schmerzmittel, Ciprofloxacin
Häufige Nebenwirkungen
Alpträume, Erregung, Halluzinationen, Schläfrigkeit, Überhang, gedämpfte Emotionen, verminderte Aufmerksamkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Gedächtnislücken, Ataxie, Vertigo, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
Hinweise zum Absetzen
entweder schrittweise Umstellung auf Benzodiazepin mit längerer Halbwertzeit (Diazepam, Clonazepam) und nach Ashton ausschleichen (s.Link)
oder direkt mit Wasserlösmethode
Diazepam Äquivalenz lt. Ashton: 20 mg zu 10 mg Diazepam
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Nervosität, Verwirrung, Kopfschmerzen, Spannungszustände, Kälteempfinden
Weitere Anmerkungen
Wie Benzodiazepine kann Zolpidem schon nach relativ kurzer regelmäßiger Einnahme physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, inkl. Toleranzentwicklung).
Das Risiko für eine Sucht steigt bei Alkoholmissbrauch oder Medikamentenmissbrauch in persönlicher Vorgeschichte.
Nicht anzuwenden bei Schlaf-Apnoe
Die FDA empfiehlt die Dosis für Frauen von 10 auf 5 mg zu senken
Links
*Zolpidem - Gelbe Liste
*Zolpidem psylex.de
*Zolpidem Fachinformation PDF
*Forderung der FDA nach einer niedrigeren Dosis
*Ashton Manual auf Deutsch
Zolpidem
Handelsnamen
Bikalm, Ivadal, Mondeal, Stilnox, Zoldem, Zoldorm
Wirkstoffkategorie
Hypnotikum
Unterkategorie
Z-Drugs, Benzodiazepinähnlich
pharmakologische Wirkung
Zolpidem bindet an Untereinheiten des γ-Aminobuttersäure-A-Rezeptors und verstärkt so Reaktionen auf GABA. Es wirkt sedierend, hypnotisch, angstlösend, muskelentspannend und antikonvulsiv
Halbwertszeit
2 - 3 Stunden, in Einzelfällen bis zu 9,9 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 5 mg, 10 mg, in der Schweiz auch als Retard Tabletten und Brausetabletten
Übliche Dosierung
10 mg zum Schlafen, bei älteren PatientInnen 5 mg
Die Tagesdosis von 10 mg darf nicht überschritten werden!
Enzymatischer Abbau
CYP3A4
Bioverfügbarkeit
ca. 70 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, Muskelrelaxantien, Lithiumpräparate, Antiepileptika, Opioide Schmerzmittel, Ciprofloxacin
Häufige Nebenwirkungen
Alpträume, Erregung, Halluzinationen, Schläfrigkeit, Überhang, gedämpfte Emotionen, verminderte Aufmerksamkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Gedächtnislücken, Ataxie, Vertigo, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen
Hinweise zum Absetzen
entweder schrittweise Umstellung auf Benzodiazepin mit längerer Halbwertzeit (Diazepam, Clonazepam) und nach Ashton ausschleichen (s.Link)
oder direkt mit Wasserlösmethode
Diazepam Äquivalenz lt. Ashton: 20 mg zu 10 mg Diazepam
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Nervosität, Verwirrung, Kopfschmerzen, Spannungszustände, Kälteempfinden
Weitere Anmerkungen
Wie Benzodiazepine kann Zolpidem schon nach relativ kurzer regelmäßiger Einnahme physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, inkl. Toleranzentwicklung).
Das Risiko für eine Sucht steigt bei Alkoholmissbrauch oder Medikamentenmissbrauch in persönlicher Vorgeschichte.
Nicht anzuwenden bei Schlaf-Apnoe
Die FDA empfiehlt die Dosis für Frauen von 10 auf 5 mg zu senken
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Zopiclon
Handelsnamen
Imovane, Optidorm, Somnal, Somnosan, Ximovan, Zopiclodura, Zopitin
Wirkstoffkategorie
Hypnotikum, Sedativum, Tranquilizer
Unterkategorie
Z-Drugs, Benzodiazepinähnlich
pharmakologische Wirkung
Zopiclon bindet an die α1-Untereinheit des GABA-Rezeptors und steigert so die schlaffördernde Wirkung des Neurotransmitters GABA bei gleicher Konzentration. Es wirkt sedierend, hypnotisch, angstlösend, muskelentspannend und antikonvulsiv
Halbwertszeit
5 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 3,75 mg und zu 7,5 mg
Übliche Dosierung
7,5 mg zum Schlafen, bei älteren PatientInnen 3,75 mg
Die Dosis von 7,5 mg sollte nicht überschritten werden
Enzymatischer Abbau
CYP3A4
Bioverfügbarkeit
ca. 80 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, Muskelrelaxantien, Lithiumpräparate, Antiepileptika, Opioide Schmerzmittel, Ciprofloxacin
Häufige Nebenwirkungen
Benommenheit am Folgetag, Mundtrockenheit, Geschmacksstörung (bitterer Geschmack), Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit
Hinweise zum Absetzen
entweder schrittweise Umstellung auf Benzodiazepin mit längerer Halbwertzeit (Diazepam, Clonazepam) und nach Ashton ausschleichen (s. Link)
oder direkt mit Wasserlösmethode
Diazepam Äquivalenz lt. Ashton: 15 mg zu 10 mg Diazepam
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Nervosität, Verwirrung, Kopfschmerzen, Spannungszustände, Kälteempfinden
Weitere Anmerkungen
Wie Benzodiazepine kann Zopiclon schon nach relativ kurzer regelmäßiger Einnahme physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, inkl. Toleranzentwicklung).
Das Risiko für eine Sucht steigt bei Alkoholmissbrauch oder Medikamentenmissbrauch in persönlicher Vorgeschichte.
Nicht anzuwenden bei schwerer Schlaf-Apnoe
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*Zopiclon - Gelbe Liste
*Zopiclon psylex.de
*Zopiclon Fachinformation PDF
*Ashton Manual
Zopiclon
Handelsnamen
Imovane, Optidorm, Somnal, Somnosan, Ximovan, Zopiclodura, Zopitin
Wirkstoffkategorie
Hypnotikum, Sedativum, Tranquilizer
Unterkategorie
Z-Drugs, Benzodiazepinähnlich
pharmakologische Wirkung
Zopiclon bindet an die α1-Untereinheit des GABA-Rezeptors und steigert so die schlaffördernde Wirkung des Neurotransmitters GABA bei gleicher Konzentration. Es wirkt sedierend, hypnotisch, angstlösend, muskelentspannend und antikonvulsiv
Halbwertszeit
5 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 3,75 mg und zu 7,5 mg
Übliche Dosierung
7,5 mg zum Schlafen, bei älteren PatientInnen 3,75 mg
Die Dosis von 7,5 mg sollte nicht überschritten werden
Enzymatischer Abbau
CYP3A4
Bioverfügbarkeit
ca. 80 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, Muskelrelaxantien, Lithiumpräparate, Antiepileptika, Opioide Schmerzmittel, Ciprofloxacin
Häufige Nebenwirkungen
Benommenheit am Folgetag, Mundtrockenheit, Geschmacksstörung (bitterer Geschmack), Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit
Hinweise zum Absetzen
entweder schrittweise Umstellung auf Benzodiazepin mit längerer Halbwertzeit (Diazepam, Clonazepam) und nach Ashton ausschleichen (s. Link)
oder direkt mit Wasserlösmethode
Diazepam Äquivalenz lt. Ashton: 15 mg zu 10 mg Diazepam
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Nervosität, Verwirrung, Kopfschmerzen, Spannungszustände, Kälteempfinden
Weitere Anmerkungen
Wie Benzodiazepine kann Zopiclon schon nach relativ kurzer regelmäßiger Einnahme physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, inkl. Toleranzentwicklung).
Das Risiko für eine Sucht steigt bei Alkoholmissbrauch oder Medikamentenmissbrauch in persönlicher Vorgeschichte.
Nicht anzuwenden bei schwerer Schlaf-Apnoe
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*Zopiclon psylex.de
*Zopiclon Fachinformation PDF
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