Wirkstoffname
Citalopram
Handelsnamen
Cipramil, Seropram, Pram, Cipram, Celexa
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
Selektiver Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI)
Pharmakologische Wirkung
hemmt durch die Belegung der Serotonintransporter die Wiederaufnahme von Serotonin in die Präsynapse
Halbwertszeit
36 Stunden (bei Patienten über 65 Jahren: bis zu 3,75 Tage)
Steady State: nach 1-2 Wochen
Maximale Plasmakonzentration
ca. 3 h nach Einnahme
Darreichungsformen
Filmtabletten 10mg, 20mg, 30 mg, 40 mg
Übliche Dosierung
bei Depressionen 20 mg bis 40 mg, bei Angsterkrankung 10mg bis 40 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2C19, CYP3A4, CYP2D6
aktive Metaboliten: Demethylcitalopram, Didemethylcitalopram, Citalopram-N-Oxid (ebenfalls SSRI, schwächer wirksam)
Bioverfügbarkeit
ca. 80 %
Wichtige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer, serotonerge Substanzen auch die Vorstufe L- Tryptophan , Wirkstoffe, die die Erregungsleitung am Herzen beeinflussen, Betablocker, Domperidon, Cimetidin,
Citalopram erhöht das Risiko für Magen-Darm Blutungen und Hirnblutungen und sollte daher nicht zusammen mit oralen Antikoagulantien (z.B. Warfarin) oder NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika wie z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen) eingenommen werden.
Eine gleichzeitige Einnahme mit Omeprazol kann die Plasmaspiegel von Citalopram erhöhen und so zu verstärkten Nebenwirkungen führen.
Häufige Nebenwirkungen
Benommenheit, Schläfrigkeit, Insomie, Agitiertheit, Nervosität, Mundtrockenheit, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Tremor, Palpilationen, Schwitzen, Akkomodationsstörungen, Kraftlosigkeit, Konzentrationsstörungen, Amnesie, Angst, Apathie, Suizidversuche, Verwirrtheit, Migräne, Parästhesien, Tachykardie, Hypotonie, Hypertonie, Verdauungsstörungen, erhöhter Speichelfluss, Miktionsstörungen, Polyurie, Gewichtsverlust und -zunahme, Rhinitis, Sinusitis, Libidoabnahme, Impotenz, Geschmackstörungen, Juckreiz, Ausschlag, Sehstörungen, Müdigkeit und Gähnen
Akathisie und Suizidalität können auftreten
Hinweise zum Absetzen
Wasserlösmethode, Feinwaage, Tropfen, Individualrezeptur
Häufigste Symptome bei Dosisreduktion: Schwindel, Empfindungsstörungen, Missempfindungen, Schlafstörungen, Erregtheit, Angst, Übelkeit, Zittern, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durchfall, Herzklopfen, Reizbarkeit, Sehstörungen, Stimmungsschwankungen.
Tinnitus und Kopfrauschen treten sowohl als NW als auch beim Absetzen auf.
Weitere Anmerkungen
bei Patienten 60+ doppelt so hohe Plasmakonzentration, Höchstdosis 20 mg
Das Auftreten einer QT Zeit Verlängerung macht ein schnelles Absetzen notwendig.
PSSD kann auftreten
Schwangerschaft: sollte nicht angewendet werden, Risiko für Entzugssymptome sowie einer primären pulmonalen Hypertonie bei dem Neugeborenen
Stillen: Geht in die Muttermilch über
Kinder und Jugendliche: Nicht empfohlen
Erfahrungsberichte
Lena: Kaltentzug von Citalopram
Links
*Citalopram - Gelbe Liste
*Citalopram - arznei-news.de
*Citalopram Fachinformation PDF
*Sicherheitsinformation Citalopram
*Botenstofftransporterbelegung von Citalopram
zuletzt ergänzt: 05.04.2025
Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Clonazepam
Handelsnamen
Rivotril, Antelepsin, Klonopin
Wirkstoffkategorie
Tranquilizer
Unterkategorie
Benzodiazepin
pharmakologische Wirkung
Clonazepam verstärkt die natürliche Wirkung des hemmenden Neurotransmitters GABA (Gammaaminobuttersäure) im Gehirn, indem es an die GABA Rezeptoren bindet
Halbwertszeit
30 - 40 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 0,5 mg, 2 mg, Tropfen 2,5 mg / ml (1 Tropfen = 0,1 mg)
Übliche Dosierung
Die Dosis wird individuell angepasst.
Erhaltungstherapie bei Epilepsie: Säuglinge 0,5 - 1 mg, Kleinkinder 1,5 - 3 mg, Schulkinder 3 - 6 mg, Erwachsene 4 - 8 mg
Enzymatischer Abbau
CYP3A4
Bioverfügbarkeit
71 - 76 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, CYP Induktoren, Valproinsäure
Häufige Nebenwirkungen
Sedierung, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Benommenheit, Depression, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Schwäche, verlängerte Reaktionszeit, Gang - und Bewegungsstörungen, Verwirrtheit
Hinweise zum Absetzen
nach Ashton ausschleichen (s. Link) oder direkt ausschleichen (Wasserlösemethode)
Äquivalenzdosis lt. Ashton: 0,5 mg zu 10 mg Diazepam
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelverspannungen und Krämpfe, Herzrasen, Innere Unruhe., Bauchkrämpfe, Schwitzen, Wahrnehmungsstörungen
selten: Delirium, zerebrale Krampfanfälle
Weitere Anmerkungen
wird hauptsächlich als Antikonvulsivum eingesetzt
Wie alle Benzodiazepine kann C. physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, eher selten Toleranzentwicklung).
Das Risiko einer Abhängigkeit steigt bei Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit in der persönlichen Vorgeschichte.
Keine Anwendung bei Schlaf - Apnoe
während der Schwangerschaft nur bei zwingender Notwendigkeit, nicht stillen
Links
*Clonazepam - Gelbe Liste
*Clonazepam - arznei-news.de
*Fachinformation Clonazepam PDF
*Rivotril® 2,5 mg/ml - Beipackzettel.de
*Ashton Manual auf Deutsch
Clonazepam
Handelsnamen
Rivotril, Antelepsin, Klonopin
Wirkstoffkategorie
Tranquilizer
Unterkategorie
Benzodiazepin
pharmakologische Wirkung
Clonazepam verstärkt die natürliche Wirkung des hemmenden Neurotransmitters GABA (Gammaaminobuttersäure) im Gehirn, indem es an die GABA Rezeptoren bindet
Halbwertszeit
30 - 40 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 0,5 mg, 2 mg, Tropfen 2,5 mg / ml (1 Tropfen = 0,1 mg)
Übliche Dosierung
Die Dosis wird individuell angepasst.
Erhaltungstherapie bei Epilepsie: Säuglinge 0,5 - 1 mg, Kleinkinder 1,5 - 3 mg, Schulkinder 3 - 6 mg, Erwachsene 4 - 8 mg
Enzymatischer Abbau
CYP3A4
Bioverfügbarkeit
71 - 76 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, CYP Induktoren, Valproinsäure
Häufige Nebenwirkungen
Sedierung, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Benommenheit, Depression, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Schwäche, verlängerte Reaktionszeit, Gang - und Bewegungsstörungen, Verwirrtheit
Hinweise zum Absetzen
nach Ashton ausschleichen (s. Link) oder direkt ausschleichen (Wasserlösemethode)
Äquivalenzdosis lt. Ashton: 0,5 mg zu 10 mg Diazepam
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelverspannungen und Krämpfe, Herzrasen, Innere Unruhe., Bauchkrämpfe, Schwitzen, Wahrnehmungsstörungen
selten: Delirium, zerebrale Krampfanfälle
Weitere Anmerkungen
wird hauptsächlich als Antikonvulsivum eingesetzt
Wie alle Benzodiazepine kann C. physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, eher selten Toleranzentwicklung).
Das Risiko einer Abhängigkeit steigt bei Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit in der persönlichen Vorgeschichte.
Keine Anwendung bei Schlaf - Apnoe
während der Schwangerschaft nur bei zwingender Notwendigkeit, nicht stillen
Links
*Clonazepam - Gelbe Liste
*Clonazepam - arznei-news.de
*Fachinformation Clonazepam PDF
*Rivotril® 2,5 mg/ml - Beipackzettel.de
*Ashton Manual auf Deutsch
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Clozapin
Handelsnamen
Leponex, Elcrit, Clopin (CH), Lanolept (A), Clozaril (USA)
Wirkstoffkategorie
Neuroleptika
Unterkategorie
atypische Neuroleptika
pharmakologische Wirkung
bindet vor allem am Dopamin D4- und Serotonin 5-HT2A-Rezeptor, sowie an adrenergen α1-, cholinergen M1- und histaminergen H1-Rezeptoren.
Halbwertszeit
6−26 Stunden
Maximale Plasmakonzentration
ca. 2 h nach Einnahme
Darreichungsformen
Tabletten zu 25 mg, 50 mg, 100 mg, 200 mg,
Übliche Dosierung
Schizophrenie: 200-900 mg tgl., verteilt auf mehrere Einzelgaben
Schizophrenie bei Morbus Parkinson: 25-100 mg zum Abend
Enzymatischer Abbau
fast vollständig durch CYP1A2 und CYP3A4, teilweise durch CYP2C19 und CYP2D6
Bioverfügbarkeit
50−60%
Wichtige Wechselwirkungen
Wirkstoffe, die die Knochenmarkfunktion supprimieren (z. B. Carbamazepin, Metamizol, Sulfonamide, lang wirkende Depot-Injektionen von Neuroleptika);
ZNS-dämpfende Substanzen (z.B. Narkosemittel, Benzodiazepine, Opioide, Drogen, Alkohol, Neuroleptika, Antihistaminika); Arzneimittel, die das QTc-Intervall erhöhen;
Anticholinergika, Blutdrucksenker, CYP1A2-induzierende Substanzen (z. B. Omeprazol);
CYP1A2-inhibierende Substanzen (z. B. Fluvoxamin, Coffein, Ciprofloxacin, Perazin, hormonelle Verhütungsmittel);
MAO-Hemmer, Lithium, Warfarin, Digoxin, Phenytoin,
Häufige Nebenwirkungen
Herzrasen, Verstopfung, Schläfrigkeit, übermäßiger Speichelfluss, Leukopenie/verminderte Leukozytenzahl, Sprechstörungen, Krampfanfälle, extrapyramidale Symptome, Akathisie, Tremor, Muskelsteifigkeit, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, EKG-Veränderungen, Bluthochdruck, Abfall des Blutdrucks nach dem Aufstehen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, trockener Mund, erhöhte Leberenzymwerte, Harninkontinenz, Harnverhalt, Fieber, Probleme mit der Temperaturregulation, Gewichtszunahme
Gelegentlich: Agranulozytose, malignes neuroleptisches Syndrom; Diabetes, Verlängerung des QTc-Intervalls, anticholinerges Delir möglich, erhöhtes Risiko einer Herzmuskelentzündung
Hinweise zum Absetzen
Wasserlösemethode, Individualrezeptur
sehr langsam ausschleichen, erhöhtes Risiko von Absetzpsychosen,
cholinerger Rebound (z.B. vermehrtes Schwitzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Agitiertheit, Verwirrtheit, Schlafstörungen, EPMS, Dysregulation der autonomen Funktionen), Suizidrisiko
Weitere Anmerkungen
Nur zugelassen bei therapieresistenter schwerer Schizophrenie und schweren Psychosen bei Parkinson
vor und während der Einnahme sind regelmässige Blutbildkontrollen zwingend erforderlich
Schwangerschaft: nur unter besonderer Vorsicht, Neugeborene sind durch Nebenwirkungen und/oder Entzugssymptome gefährdet.
Stillzeit: Nicht stillen
Kinder und Jugendliche: Nicht empfohlen unter 16 Jahren
Ältere Menschen mit Demenz-Erkrankung: Erhöhtes Sterblichkeitsrisiko
Zigarettenrauch, Koffein und Infekte können den Medikamentenspiegel erheblich beeinflussen
Erfahrungsberichte
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Links
Clozapin - Gelbe Liste
Clozapin - Wirkstoffprofile
Clozapin - Arznei-News
Clozapin - arznei-telegramm
Clozapin Fachinformation (Ratiopharm) PDF
Clozapin aus Sicht des Projekts "Arzneimittelsicherheit in der Psychiatrie"
Clozapin Interaktionen: Schwerpunkt Inflammation und Tabakrauch
erstellt 3.07.2025
Clozapin
Handelsnamen
Leponex, Elcrit, Clopin (CH), Lanolept (A), Clozaril (USA)
Wirkstoffkategorie
Neuroleptika
Unterkategorie
atypische Neuroleptika
pharmakologische Wirkung
bindet vor allem am Dopamin D4- und Serotonin 5-HT2A-Rezeptor, sowie an adrenergen α1-, cholinergen M1- und histaminergen H1-Rezeptoren.
Halbwertszeit
6−26 Stunden
Maximale Plasmakonzentration
ca. 2 h nach Einnahme
Darreichungsformen
Tabletten zu 25 mg, 50 mg, 100 mg, 200 mg,
Übliche Dosierung
Schizophrenie: 200-900 mg tgl., verteilt auf mehrere Einzelgaben
Schizophrenie bei Morbus Parkinson: 25-100 mg zum Abend
Enzymatischer Abbau
fast vollständig durch CYP1A2 und CYP3A4, teilweise durch CYP2C19 und CYP2D6
Bioverfügbarkeit
50−60%
Wichtige Wechselwirkungen
Wirkstoffe, die die Knochenmarkfunktion supprimieren (z. B. Carbamazepin, Metamizol, Sulfonamide, lang wirkende Depot-Injektionen von Neuroleptika);
ZNS-dämpfende Substanzen (z.B. Narkosemittel, Benzodiazepine, Opioide, Drogen, Alkohol, Neuroleptika, Antihistaminika); Arzneimittel, die das QTc-Intervall erhöhen;
Anticholinergika, Blutdrucksenker, CYP1A2-induzierende Substanzen (z. B. Omeprazol);
CYP1A2-inhibierende Substanzen (z. B. Fluvoxamin, Coffein, Ciprofloxacin, Perazin, hormonelle Verhütungsmittel);
MAO-Hemmer, Lithium, Warfarin, Digoxin, Phenytoin,
Häufige Nebenwirkungen
Herzrasen, Verstopfung, Schläfrigkeit, übermäßiger Speichelfluss, Leukopenie/verminderte Leukozytenzahl, Sprechstörungen, Krampfanfälle, extrapyramidale Symptome, Akathisie, Tremor, Muskelsteifigkeit, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen, EKG-Veränderungen, Bluthochdruck, Abfall des Blutdrucks nach dem Aufstehen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, trockener Mund, erhöhte Leberenzymwerte, Harninkontinenz, Harnverhalt, Fieber, Probleme mit der Temperaturregulation, Gewichtszunahme
Gelegentlich: Agranulozytose, malignes neuroleptisches Syndrom; Diabetes, Verlängerung des QTc-Intervalls, anticholinerges Delir möglich, erhöhtes Risiko einer Herzmuskelentzündung
Hinweise zum Absetzen
Wasserlösemethode, Individualrezeptur
sehr langsam ausschleichen, erhöhtes Risiko von Absetzpsychosen,
cholinerger Rebound (z.B. vermehrtes Schwitzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Agitiertheit, Verwirrtheit, Schlafstörungen, EPMS, Dysregulation der autonomen Funktionen), Suizidrisiko
Weitere Anmerkungen
Nur zugelassen bei therapieresistenter schwerer Schizophrenie und schweren Psychosen bei Parkinson
vor und während der Einnahme sind regelmässige Blutbildkontrollen zwingend erforderlich
Schwangerschaft: nur unter besonderer Vorsicht, Neugeborene sind durch Nebenwirkungen und/oder Entzugssymptome gefährdet.
Stillzeit: Nicht stillen
Kinder und Jugendliche: Nicht empfohlen unter 16 Jahren
Ältere Menschen mit Demenz-Erkrankung: Erhöhtes Sterblichkeitsrisiko
Zigarettenrauch, Koffein und Infekte können den Medikamentenspiegel erheblich beeinflussen
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Clozapin Interaktionen: Schwerpunkt Inflammation und Tabakrauch
erstellt 3.07.2025
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Handelsname
Deanxit
Wirkstoffname
fixes Kombinationspräparat aus Melitracen und Flupentixol
Wirkstoffkategorie
Melitracen: Antidepressiva; Flupentixol: Neuroleptika
Unterkategorie
Trizyklika; typisches Neuroleptika
pharmakologische Wirkung
Melitracen hemmt die Wiederaufnahme der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin, weist große Ähnlichkeit mit Amitriptylin auf.
Flupentixol blockiert die Dopaminrezeptoren (D1 und D2) und hemmt die Serotonin-5-HT2A-Rezeptoren, geringfügiger auch die α1-Adrenozeptoren und die Histamin-H1-Rezeptoren.
Das Verhältnis der Wirkstoffe beträgt 10mg Melitracen zu 0.5mg Flupentixol.
Halbwertszeit
ca. 62 Stunden bei Melitracen, ca. 61 Stunden bei Flupentixol
Darreichungsformen
Filmtablette mit 10 mg Melitracen als Melitracenhydrochlorid und 0.5 mg Flupentixol
Übliche Dosierung
langsam einschleichen, Zieldosis: 20mg/1mg bis höchstens 40mg/2mg (pro Tag); Einnahme 2x tgl. (Morgens und Mittags)
Enzymatischer Abbau
----
Bioverfügbarkeit
bei Melitracen nicht bekannt, bei Flupentixol 24-71%
Wichtige Wechselwirkungen
Antidepressiva, Adrenergika, Blutdrucksenkende Arzneimittel, Antiarrhythmika (Behandlung von Herzrhythmusstörungen), Lithium, Neuroleptika, Benzodiazepine und Z-Drugs, Barbituriate, Levodopa und ähnliche Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson, Arzneimittel, welche das Wasser- oder Salz-Gleichgewicht beeinflussen, Antihistaminika, einige Antibiotika
Häufige Nebenwirkungen
Schlafstörungen, Unruhe, Erregtheit, Schwindel, Zittern (Tremor), Schläfrigkeit, Müdigkeit, verringertes Scharfsehen, Mundtrockenheit, Verstopfungen, verlängertes QT im EKG.
Möglich sind u.a. Veränderte Blutwerte (Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose), Suizidgedanken, Bewegungsstörungen, Parkinson ähnliche Symptome, Früh- und Spätdyskinesien, malignes neuroleptisches Syndrom (MNS), Gelbsucht, Hepatitis,
Hinweise zum Absetzen
Entzugssymptome sind möglich, daher schrittweise absetzen
Wasserlösemethode (das Lösen ist laut Hersteller erlaubt).
Tablettenteiler und Feinwaage: Tablette lässt sich maximal vierteln, die Tablette hat einen ausgewiesenen Kern mit dem Wirkstoff und einen Mantel darum herum. Es muss daher durch den Kern geteilt werden, abfeilen etc. ist daher ungünstig.
Alle Neuroleptika bergen bei zu schnellem oder abruptem Absetzen das Risiko einer Absetzpsychose, das Risiko steigt bei Psychosen in der persönlichen Vorgeschichte.
Weitere Anmerkungen
- Deanxit ist in Österreich und in der Schweiz zugelassen
- Schwangerschaft: soll nicht angewandt werden
- Stillzeit: abstillen oder der Säugling sollte medizinisch eng überwacht werden.
- Kinder und Jugendliche: nicht zugelassen
- erhöhtes Risiko von suizidalem Verhalten bei jungen Erwachsenen
- bei älteren Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose besteht ein erhöhtes Sterberisiko
Links
*Deanxit - Fachinformation (deprimed)
*Deanxit - Gebrauchsinformation
*Melitracen - arznei-news.de
*Flupentixol - aznei-news.de
Deanxit
Wirkstoffname
fixes Kombinationspräparat aus Melitracen und Flupentixol
Wirkstoffkategorie
Melitracen: Antidepressiva; Flupentixol: Neuroleptika
Unterkategorie
Trizyklika; typisches Neuroleptika
pharmakologische Wirkung
Melitracen hemmt die Wiederaufnahme der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin, weist große Ähnlichkeit mit Amitriptylin auf.
Flupentixol blockiert die Dopaminrezeptoren (D1 und D2) und hemmt die Serotonin-5-HT2A-Rezeptoren, geringfügiger auch die α1-Adrenozeptoren und die Histamin-H1-Rezeptoren.
Das Verhältnis der Wirkstoffe beträgt 10mg Melitracen zu 0.5mg Flupentixol.
Halbwertszeit
ca. 62 Stunden bei Melitracen, ca. 61 Stunden bei Flupentixol
Darreichungsformen
Filmtablette mit 10 mg Melitracen als Melitracenhydrochlorid und 0.5 mg Flupentixol
Übliche Dosierung
langsam einschleichen, Zieldosis: 20mg/1mg bis höchstens 40mg/2mg (pro Tag); Einnahme 2x tgl. (Morgens und Mittags)
Enzymatischer Abbau
----
Bioverfügbarkeit
bei Melitracen nicht bekannt, bei Flupentixol 24-71%
Wichtige Wechselwirkungen
Antidepressiva, Adrenergika, Blutdrucksenkende Arzneimittel, Antiarrhythmika (Behandlung von Herzrhythmusstörungen), Lithium, Neuroleptika, Benzodiazepine und Z-Drugs, Barbituriate, Levodopa und ähnliche Arzneimittel zur Behandlung von Parkinson, Arzneimittel, welche das Wasser- oder Salz-Gleichgewicht beeinflussen, Antihistaminika, einige Antibiotika
Häufige Nebenwirkungen
Schlafstörungen, Unruhe, Erregtheit, Schwindel, Zittern (Tremor), Schläfrigkeit, Müdigkeit, verringertes Scharfsehen, Mundtrockenheit, Verstopfungen, verlängertes QT im EKG.
Möglich sind u.a. Veränderte Blutwerte (Thrombozytopenie, Leukopenie, Agranulozytose), Suizidgedanken, Bewegungsstörungen, Parkinson ähnliche Symptome, Früh- und Spätdyskinesien, malignes neuroleptisches Syndrom (MNS), Gelbsucht, Hepatitis,
Hinweise zum Absetzen
Entzugssymptome sind möglich, daher schrittweise absetzen
Wasserlösemethode (das Lösen ist laut Hersteller erlaubt).
Tablettenteiler und Feinwaage: Tablette lässt sich maximal vierteln, die Tablette hat einen ausgewiesenen Kern mit dem Wirkstoff und einen Mantel darum herum. Es muss daher durch den Kern geteilt werden, abfeilen etc. ist daher ungünstig.
Alle Neuroleptika bergen bei zu schnellem oder abruptem Absetzen das Risiko einer Absetzpsychose, das Risiko steigt bei Psychosen in der persönlichen Vorgeschichte.
Weitere Anmerkungen
- Deanxit ist in Österreich und in der Schweiz zugelassen
- Schwangerschaft: soll nicht angewandt werden
- Stillzeit: abstillen oder der Säugling sollte medizinisch eng überwacht werden.
- Kinder und Jugendliche: nicht zugelassen
- erhöhtes Risiko von suizidalem Verhalten bei jungen Erwachsenen
- bei älteren Patienten mit Demenz-assoziierter Psychose besteht ein erhöhtes Sterberisiko
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*Deanxit - Fachinformation (deprimed)
*Deanxit - Gebrauchsinformation
*Melitracen - arznei-news.de
*Flupentixol - aznei-news.de
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Desvenlafaxin
Handelsnamen
Desveneurax, Pristiq, Desfax, Ellefore
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)
pharmakologische Wirkung
Desvenlafaxin ist der aktive Metabolit von Venlafaxin, hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin im synaptischen Spalt
Halbwertszeit
ca. 11 h
Steady State nach 4 -5 Tagen
Maximale Plasmakonzentration
7,5 h nach Einnahme
Darreichungsformen
Retardtabletten zu 50 mg,100 mg
Übliche Dosierung
50 bis 200 mg tgl.
Enzymatischer Abbau
geringfügig CYP3A4, Beteiligung des CYP2D6-Weges
Bioverfügbarkeit
ca. 80 %
Wichtige Wechselwirkungen
Risiko eines Serotoninsyndroms: serotonerge Arzneimittel (z.B.: Triptane, SSRI/SNRI, Lithium, Fentanyl und andere Opioide, Johanniskraut); kontraindiziert: Venlafaxin, MAO Hemmer; CYP3A4-Inhibitoren
Häufige Nebenwirkungen
Schlaflosigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung, übermäßiges Schwitzen, erektile Dysfunktion und verzögerte Ejakulation,
Albträume, abnorme Träume, Angst, Appetitlosigkeit, Blutdrucksteigerung, Brechreiz, Durchfall, verschwommenes Sehen
Hinweise zum Absetzen
hohes Risiko für Entzugssymptome,
ausschleichen ist jedoch schwierig da nur Retardtabletten, die nicht geteilt werden dürfen, erhältlich sind. Falls auf eigene Verantwortung die Tabletten dennoch geteilt werden, die Dosis auf 2 Einnahmen verteilen.
evtl. Individualrezeptur aus der Apotheke möglich
häufige Entzugssymptome: Stimmungsschwankungen, Rastlosigkeit, Missempfindungen (z.B. Kribbeln oder stromschlagähnliche Empfindungen), Verwirrtheit, emotionale Labilität, Schlaflosigkeit, Hypomanie, Ohrgeräusche, Krampfanfälle, Benommenheit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Reizbarkeit, Durchfall, Angstgefühl, Albträume und übermäßiges Schwitzen.
Weitere Anmerkungen
hohe Zuzahlung
Schwangerschaft: Nicht empfohlen, Risiken für das Neugeborene
Stillzeit: Nicht einnehmen
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Nicht anwenden
Erfahrungsberichte
----------
Links
Desvenlafaxin - Gelbe Liste
Desvenlafaxin - Arznei News
Desvenlafaxin - Psychopharmakatherapie
erstellt: 3.06.2025
Desvenlafaxin
Handelsnamen
Desveneurax, Pristiq, Desfax, Ellefore
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI)
pharmakologische Wirkung
Desvenlafaxin ist der aktive Metabolit von Venlafaxin, hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin im synaptischen Spalt
Halbwertszeit
ca. 11 h
Steady State nach 4 -5 Tagen
Maximale Plasmakonzentration
7,5 h nach Einnahme
Darreichungsformen
Retardtabletten zu 50 mg,100 mg
Übliche Dosierung
50 bis 200 mg tgl.
Enzymatischer Abbau
geringfügig CYP3A4, Beteiligung des CYP2D6-Weges
Bioverfügbarkeit
ca. 80 %
Wichtige Wechselwirkungen
Risiko eines Serotoninsyndroms: serotonerge Arzneimittel (z.B.: Triptane, SSRI/SNRI, Lithium, Fentanyl und andere Opioide, Johanniskraut); kontraindiziert: Venlafaxin, MAO Hemmer; CYP3A4-Inhibitoren
Häufige Nebenwirkungen
Schlaflosigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Verstopfung, übermäßiges Schwitzen, erektile Dysfunktion und verzögerte Ejakulation,
Albträume, abnorme Träume, Angst, Appetitlosigkeit, Blutdrucksteigerung, Brechreiz, Durchfall, verschwommenes Sehen
Hinweise zum Absetzen
hohes Risiko für Entzugssymptome,
ausschleichen ist jedoch schwierig da nur Retardtabletten, die nicht geteilt werden dürfen, erhältlich sind. Falls auf eigene Verantwortung die Tabletten dennoch geteilt werden, die Dosis auf 2 Einnahmen verteilen.
evtl. Individualrezeptur aus der Apotheke möglich
häufige Entzugssymptome: Stimmungsschwankungen, Rastlosigkeit, Missempfindungen (z.B. Kribbeln oder stromschlagähnliche Empfindungen), Verwirrtheit, emotionale Labilität, Schlaflosigkeit, Hypomanie, Ohrgeräusche, Krampfanfälle, Benommenheit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung, Reizbarkeit, Durchfall, Angstgefühl, Albträume und übermäßiges Schwitzen.
Weitere Anmerkungen
hohe Zuzahlung
Schwangerschaft: Nicht empfohlen, Risiken für das Neugeborene
Stillzeit: Nicht einnehmen
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Nicht anwenden
Erfahrungsberichte
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Desvenlafaxin - Gelbe Liste
Desvenlafaxin - Arznei News
Desvenlafaxin - Psychopharmakatherapie
erstellt: 3.06.2025
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Diazepam
Handelsnamen
Faustan, Gewacalm, Paceum, Psychopax, Relanium, Stesolid, Valiquid, Valium
Wirkstoffkategorie
Tranquilizer
Unterkategorie
Benzodiazepin
pharmakologische Wirkung
Diazepam bindet agonistisch an GABA-A-Rezeptoren und vermindert so die neuronale Erregung. Dadurch wirkt es angstlösend, muskelentspannend, krampflösend und beruhigend.
Halbwertszeit
24 - 48 Stunden,
"aktive Metaboliten" bis zu 100 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 2 mg, 5 mg, 10 mg, Tropfen zu 0,5 mg je Tropfen und zu 0,3 mg je Tropfen (von Valcordin), Zäpfchen 10 mg
Übliche Dosierung
5 mg - 10 mg täglich
Enzymatischer Abbau
CYP2C19, CYP3A4; aktive Metaboliten: Nordazepam, Temazepam, Oxazepam
Bioverfügbarkeit
nahezu 100 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, Muskelrelaxantien, Blutdrucksenker, Lachgas, Opioide, Analgetika
Grapefruitsaft hemmt den Abbau von D.
Häufige Nebenwirkungen
Sedierung, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Benommenheit, Depression, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Schwäche, verlängerte Reaktionszeit, Gang - und Bewegungsstörungen, Verwirrtheit
Hinweise zum Absetzen
nach Ashton ausschleichen (s. Link)
Diazepam Tropfen werden in Wasser möglicherweise instabil, Wasserlösemethode dann nicht geeignet (Beipackzettel beachten)
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelverspannungen und Krämpfe, Herzrasen, Innere Unruhe., Bauchkrämpfe, Schwitzen, Wahrnehmungsstörungen
selten: Delirium, zerebrale Krampfanfälle
Weitere Anmerkungen
Wie alle Benzodiazepine kann Diazepam schon nach relativ kurzer regelmäßiger Einnahme (angegeben sind zwei bis vier Wochen) physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, inkl. Toleranzentwicklung).
Das Risiko für eine Sucht steigt bei Alkoholmissbrauch oder Medikamentenmissbrauch in persönlicher Vorgeschichte.
Paradoxe Reaktionen, wie Erregungszustände, Unruhe, Reizbarkeit, Aggression sind möglich, insbesonders bei Kindern und älteren Menchen.
Rauchen beschleunigt die Ausscheidung von Diazepam.
Nicht anzuwenden bei Schlaf - Apnoe
Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 6 Monaten
In der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation anwenden, nicht stillen
Bei älteren Patienten erhöhte Sturzgefahr. Die Abbaugeschwindigkeit ist 2-4- fach verlangsamt
Durch die lange Halbwertzeit spiegelt D. sich auf, sodass die volle Wirkung erst nach einigen Tagen erreicht wird.
Erfahrungsberichte
Ambulanter Diazepamentzug nach Ashton
Links
*Diazepam - Gelbe Liste
*Diazepam - arznei-news.de
*Diazepam Fachinformation PDF
*Ashton Manual auf Deutsch
Diazepam
Handelsnamen
Faustan, Gewacalm, Paceum, Psychopax, Relanium, Stesolid, Valiquid, Valium
Wirkstoffkategorie
Tranquilizer
Unterkategorie
Benzodiazepin
pharmakologische Wirkung
Diazepam bindet agonistisch an GABA-A-Rezeptoren und vermindert so die neuronale Erregung. Dadurch wirkt es angstlösend, muskelentspannend, krampflösend und beruhigend.
Halbwertszeit
24 - 48 Stunden,
"aktive Metaboliten" bis zu 100 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 2 mg, 5 mg, 10 mg, Tropfen zu 0,5 mg je Tropfen und zu 0,3 mg je Tropfen (von Valcordin), Zäpfchen 10 mg
Übliche Dosierung
5 mg - 10 mg täglich
Enzymatischer Abbau
CYP2C19, CYP3A4; aktive Metaboliten: Nordazepam, Temazepam, Oxazepam
Bioverfügbarkeit
nahezu 100 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, Muskelrelaxantien, Blutdrucksenker, Lachgas, Opioide, Analgetika
Grapefruitsaft hemmt den Abbau von D.
Häufige Nebenwirkungen
Sedierung, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Kopfschmerzen, Benommenheit, Depression, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Schwäche, verlängerte Reaktionszeit, Gang - und Bewegungsstörungen, Verwirrtheit
Hinweise zum Absetzen
nach Ashton ausschleichen (s. Link)
Diazepam Tropfen werden in Wasser möglicherweise instabil, Wasserlösemethode dann nicht geeignet (Beipackzettel beachten)
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelverspannungen und Krämpfe, Herzrasen, Innere Unruhe., Bauchkrämpfe, Schwitzen, Wahrnehmungsstörungen
selten: Delirium, zerebrale Krampfanfälle
Weitere Anmerkungen
Wie alle Benzodiazepine kann Diazepam schon nach relativ kurzer regelmäßiger Einnahme (angegeben sind zwei bis vier Wochen) physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, inkl. Toleranzentwicklung).
Das Risiko für eine Sucht steigt bei Alkoholmissbrauch oder Medikamentenmissbrauch in persönlicher Vorgeschichte.
Paradoxe Reaktionen, wie Erregungszustände, Unruhe, Reizbarkeit, Aggression sind möglich, insbesonders bei Kindern und älteren Menchen.
Rauchen beschleunigt die Ausscheidung von Diazepam.
Nicht anzuwenden bei Schlaf - Apnoe
Nicht anwenden bei Säuglingen und Kleinkindern unter 6 Monaten
In der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation anwenden, nicht stillen
Bei älteren Patienten erhöhte Sturzgefahr. Die Abbaugeschwindigkeit ist 2-4- fach verlangsamt
Durch die lange Halbwertzeit spiegelt D. sich auf, sodass die volle Wirkung erst nach einigen Tagen erreicht wird.
Erfahrungsberichte
Ambulanter Diazepamentzug nach Ashton
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*Diazepam - Gelbe Liste
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Doxepin
Handelsnamen
Aponal, Sinquan
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
trizyklisches Antidepressivum
pharmakologische Wirkung
Doxepin hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin in die Präsynapse; wirkt antihistaminerg am H1 und H2 Rezeptor; peripher anticholinerge Wirkung
Halbwertszeit
17 Stunden, Metabolit Desmethyldoxepin 51 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 10 mg, 25 mg, 50 mg, 75 kg, 100 mg, Lösung 40 mg/ ml
Übliche Dosierung
50 mg, kann bis auf 150 mg gesteigert werden, Einnahme abends
als Schlafmittel: 3 - 6 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2D6, CYP2C19
Bioverfügbarkeit
30 %
Wichtige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer, andere serotonerg wirksamen Präparate auch die Vorstufe L- Tryptophan,, andere zentral dämpfende Arzneimittel, morphinhaltige Arzneimittel, H1 Antihistaminika, Anticholinergika, Antiarrhythmika, Arzneimittel die das QT Intervall verlängern, Blutdrucksenker
Häufige Nebenwirkungen
Mundtrockenheit, trockene Nase, Kopfschmerzen, Sehstörung, Schwitzen, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, niedriger Blutdruck, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Tremor, Verstopfung, Anstieg der Leberwerte, Gewichtszunahme, Juckreiz, Durst, Blasenentleerungsstörungen, innere Unruhe, Verwirrtheitszustände, Verlust der Libido, Impotenz
Hinweise zum Absetzen
ausschleichen, Wasserlösmethode, Feinwaage, Lösung
häufige Absetzerscheinungen: Muskelzuckungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Verdauungsstörungen, innere Unruhe, Angst, Gliederschmerzen, Erschöpfung, Weinen, Frieren, Schwitzen
Weitere Anmerkungen
- wirkt zumeist stark dämpfend
- wird im Alkoholentzug eingesetzt, wird als Schlafmittel eingesetzt, als Migräneprophylaxe und bei Schmerzerkrankungen,
- kann die Lichtempfindlichkeit der Haut deutlich steigern, auf Sonnenschutz achten !
- QT-Zeit Verlängerung macht schnelles Absetzen notwendig
- Alkohol meiden
- bei Menschen mit langsamem oder intermediärem CYP2D6-Metabolismus ist eine lebensbedrohliche Doxepin-Vergiftung schon bei Regeldosen möglich.
- Kinder und Jugendliche: Doxepin darf nicht unter 12 Jahren angewandt werden; zwischen 12 und 18 Jahren soll es nicht angewandt werden, aufgrund der Risiken und des fehlenden therapeutischen Nutzen
- Schwangerschaft und Stillzeit: Doxepin darf aufgrund der Risiken während der Schwangerschaft nur bei zwingender Notwendigkeit angewandt werden, keine Anwendung während der Stillzeit
- Ältere Menschen: erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen
Links
*Doxepin - Gelbe Liste
*Doxepin - arznei-news.de
*Doxepin Fachinformation PDF
*Doxepin - Wirkstoffprofile
Doxepin
Handelsnamen
Aponal, Sinquan
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
trizyklisches Antidepressivum
pharmakologische Wirkung
Doxepin hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin und Noradrenalin in die Präsynapse; wirkt antihistaminerg am H1 und H2 Rezeptor; peripher anticholinerge Wirkung
Halbwertszeit
17 Stunden, Metabolit Desmethyldoxepin 51 Stunden
Darreichungsformen
Tabletten zu 10 mg, 25 mg, 50 mg, 75 kg, 100 mg, Lösung 40 mg/ ml
Übliche Dosierung
50 mg, kann bis auf 150 mg gesteigert werden, Einnahme abends
als Schlafmittel: 3 - 6 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2D6, CYP2C19
Bioverfügbarkeit
30 %
Wichtige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer, andere serotonerg wirksamen Präparate auch die Vorstufe L- Tryptophan,, andere zentral dämpfende Arzneimittel, morphinhaltige Arzneimittel, H1 Antihistaminika, Anticholinergika, Antiarrhythmika, Arzneimittel die das QT Intervall verlängern, Blutdrucksenker
Häufige Nebenwirkungen
Mundtrockenheit, trockene Nase, Kopfschmerzen, Sehstörung, Schwitzen, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, niedriger Blutdruck, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Tremor, Verstopfung, Anstieg der Leberwerte, Gewichtszunahme, Juckreiz, Durst, Blasenentleerungsstörungen, innere Unruhe, Verwirrtheitszustände, Verlust der Libido, Impotenz
Hinweise zum Absetzen
ausschleichen, Wasserlösmethode, Feinwaage, Lösung
häufige Absetzerscheinungen: Muskelzuckungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Migräne, Verdauungsstörungen, innere Unruhe, Angst, Gliederschmerzen, Erschöpfung, Weinen, Frieren, Schwitzen
Weitere Anmerkungen
- wirkt zumeist stark dämpfend
- wird im Alkoholentzug eingesetzt, wird als Schlafmittel eingesetzt, als Migräneprophylaxe und bei Schmerzerkrankungen,
- kann die Lichtempfindlichkeit der Haut deutlich steigern, auf Sonnenschutz achten !
- QT-Zeit Verlängerung macht schnelles Absetzen notwendig
- Alkohol meiden
- bei Menschen mit langsamem oder intermediärem CYP2D6-Metabolismus ist eine lebensbedrohliche Doxepin-Vergiftung schon bei Regeldosen möglich.
- Kinder und Jugendliche: Doxepin darf nicht unter 12 Jahren angewandt werden; zwischen 12 und 18 Jahren soll es nicht angewandt werden, aufgrund der Risiken und des fehlenden therapeutischen Nutzen
- Schwangerschaft und Stillzeit: Doxepin darf aufgrund der Risiken während der Schwangerschaft nur bei zwingender Notwendigkeit angewandt werden, keine Anwendung während der Stillzeit
- Ältere Menschen: erhöhtes Risiko von Nebenwirkungen
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*Doxepin - Wirkstoffprofile
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Duloxetin
Handelsnamen
Riclaim, Cymbalta, Yentreve, Duloxalta
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
SSNRI
pharmakologische Wirkung
Duloxetin hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin (5-HT) und Noradrenalin in die Präsynapse, sowie in geringem Ausmaß die Wiederaufnahme von Dopamin
Halbwertszeit
12 Stunden
Darreichungsformen
Kapseln zu 20, 30, 40, 45, 60, 90, 120 mg
Übliche Dosierung
60 mg, kann bis auf 120 mg gesteigert werden
Enzymatischer Abbau
CYP2D6 , CYP1A2
Bioverfügbarkeit
32 - 80 % Raucher haben eine um nahezu 50% reduzierte Plasmakonzentration, muss bei Rauchstopp bedacht werden
Wichtige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer, serotonerge Substanzen auch die Vorstufe L- Tryptophan, Ciprofloxacin, Alkohol, Erhöhung der Blutungsneigung bei Blutverdünnern, Thrombozytenaggregationshemmern (z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen), Tabakrauch s.o.
Häufige Nebenwirkungen
Schlafprobleme, Übelkeit, merkbar trockener Mund, Verstopfung, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, verminderter Appetit, Durst, Ängstlichkeit, Libidoverminderung, Anorgasmie, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Zittern, unscharfes Sehen, Nervosität, Durchfall, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Schwitzen, Lethargie, Juckreiz, Schwäche, Erektion Dysfunktion, verzögerte Ejakulation
Duloxetin kann ein potentielles Risiko zur Entwicklung einer tardive Dyskinesie und tardive Dystonie darstellen
Hinweise zum Absetzen
Duloxetin hat laut aktueller Datenlage (nach Horowitz et al) bei zu schnellem Absetzen ein hohes Risiko für Entzugssymptome
Kügelchenmethode, Feinwaage
Folgende Präparate haben Kügelchen: Duloxetin Zentiva, Cymbalta Lilly, Duloxetin Ratiopharm ,
Duloxetin Glenmark, Duloxetin Betapharm (Angaben ohne Gewähr)
Häufigste Symptome bei Dosisreduktion: hoher Blutdruck, Unruhe, Albträume, Schwindel, Depersonalisation, Derealisation, Brainzaps, Wahrnehmungsstörungen, Ohrgeräusche, Gereiztheit, Aggressivität, Suizidgedanken, Angst, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, verstärkter Harndrang, Muskel/Gelenkschmerzen
Weitere Anmerkungen
Schwangerschaft: potentielles Risiko für den Fötus und das Neugeborene
Stillzeit: Anwendung nicht empfohlen
Duloxetin wird auch bei Schmerzerkrankungen und Harninkontinenz eingesetzt.
Erfahrungsberichte
Pina: Erfahrungsbericht zum Absetzen von Duloxetin
Links
*Duloxetin - Gelbe Liste
*Duloxetin - arznei-news.de
*Duloxetin Fachinformation PDF
*Duloxetin(Yentreve) bei Belastungsinkontinenz - Arznei-Telegramm
*Belastungsinkontinenz: Duloxetin ist nur für psychisch gesunde Patienten geeignet - aerzteblatt
*Duloxetin-bedingte tardive Dystonie und tardive Dyskinesie: ein Fallbericht -PubMed
*Tabelle 6 - Vorläufiges Instrument zur Bewertung des Entzugsrisikos für einen einzelnen Patienten
*Botenstofftransporterbelegung von Duloxetin
zuletzt ergänzt am 22.03.2025
Duloxetin
Handelsnamen
Riclaim, Cymbalta, Yentreve, Duloxalta
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
SSNRI
pharmakologische Wirkung
Duloxetin hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin (5-HT) und Noradrenalin in die Präsynapse, sowie in geringem Ausmaß die Wiederaufnahme von Dopamin
Halbwertszeit
12 Stunden
Darreichungsformen
Kapseln zu 20, 30, 40, 45, 60, 90, 120 mg
Übliche Dosierung
60 mg, kann bis auf 120 mg gesteigert werden
Enzymatischer Abbau
CYP2D6 , CYP1A2
Bioverfügbarkeit
32 - 80 % Raucher haben eine um nahezu 50% reduzierte Plasmakonzentration, muss bei Rauchstopp bedacht werden
Wichtige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer, serotonerge Substanzen auch die Vorstufe L- Tryptophan, Ciprofloxacin, Alkohol, Erhöhung der Blutungsneigung bei Blutverdünnern, Thrombozytenaggregationshemmern (z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen), Tabakrauch s.o.
Häufige Nebenwirkungen
Schlafprobleme, Übelkeit, merkbar trockener Mund, Verstopfung, Müdigkeit, Appetitlosigkeit, verminderter Appetit, Durst, Ängstlichkeit, Libidoverminderung, Anorgasmie, Kopfschmerzen, Schwindel, Schläfrigkeit, Zittern, unscharfes Sehen, Nervosität, Durchfall, Erbrechen, Verdauungsstörungen, Schwitzen, Lethargie, Juckreiz, Schwäche, Erektion Dysfunktion, verzögerte Ejakulation
Duloxetin kann ein potentielles Risiko zur Entwicklung einer tardive Dyskinesie und tardive Dystonie darstellen
Hinweise zum Absetzen
Duloxetin hat laut aktueller Datenlage (nach Horowitz et al) bei zu schnellem Absetzen ein hohes Risiko für Entzugssymptome
Kügelchenmethode, Feinwaage
Folgende Präparate haben Kügelchen: Duloxetin Zentiva, Cymbalta Lilly, Duloxetin Ratiopharm ,
Duloxetin Glenmark, Duloxetin Betapharm (Angaben ohne Gewähr)
Häufigste Symptome bei Dosisreduktion: hoher Blutdruck, Unruhe, Albträume, Schwindel, Depersonalisation, Derealisation, Brainzaps, Wahrnehmungsstörungen, Ohrgeräusche, Gereiztheit, Aggressivität, Suizidgedanken, Angst, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, verstärkter Harndrang, Muskel/Gelenkschmerzen
Weitere Anmerkungen
Schwangerschaft: potentielles Risiko für den Fötus und das Neugeborene
Stillzeit: Anwendung nicht empfohlen
Duloxetin wird auch bei Schmerzerkrankungen und Harninkontinenz eingesetzt.
Erfahrungsberichte
Pina: Erfahrungsbericht zum Absetzen von Duloxetin
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*Duloxetin - Gelbe Liste
*Duloxetin - arznei-news.de
*Duloxetin Fachinformation PDF
*Duloxetin(Yentreve) bei Belastungsinkontinenz - Arznei-Telegramm
*Belastungsinkontinenz: Duloxetin ist nur für psychisch gesunde Patienten geeignet - aerzteblatt
*Duloxetin-bedingte tardive Dystonie und tardive Dyskinesie: ein Fallbericht -PubMed
*Tabelle 6 - Vorläufiges Instrument zur Bewertung des Entzugsrisikos für einen einzelnen Patienten
*Botenstofftransporterbelegung von Duloxetin
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Escitalopram
Handelsnamen
Cipralex, Seroplex, Lexapro
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
Selektiver Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI)
pharmakologische Wirkung
Escitalopram belegt die Serotonintransporter und hemmt so die Wiederaufnahme von Serotonin in die Präsynapse
Halbwertszeit
36 Stunden (Hauptmetaboliten deutlich länger)
Maximalen Plasmakonzentration
durchschnittlich 4 Stunden nach der Einnahme
Darreichungsformen
Filmtabletten 5mg, 10mg, 15mg, 20 mg Lösung: 20mg/ml
Übliche Dosierung
bei Depressionen 10 mg bis 20 mg, bei Angsterkrankung 5mg bis 20 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2C19 und CYP3A4
Bioverfügbarkeit
ca. 80 %
Wichtige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer, serotonerge Substanzen auch die Vorstufe L- Tryptophan, Wirkstoffe, die die Erregungsleitung am Herzen beeinflussen, Betablocker, Domperidon
Escitalopram erhöht das Risiko für Magen-Darm Blutungen und Hirnblutungen und sollte daher nicht zusammen mit oralen Antikoagulantien (z.B. Warfarin) oder NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika wie z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen) eingenommen werden.
Häufige Nebenwirkungen
Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtszunahme, Insomnie, Somnolenz, Schwindel, Parästhesien, Tremor, Sinusitis, Gähnen, Diarrhoe, Obstipation, Erbrechen, Mundtrockenheit, vermehrtes Schwitzen, Arthalgie, Myalgie, verminderter Appetit, verstärkter Appetit, Erschöpfung, Fieber, Ejakulationsstörungen, Impotenz, Libidoverlust, Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit, anormale Träume, Anorgasmie
Hinweise zum Absetzen
Wasserlösmethode, Feinwaage oder Tropfen (die Tropfen aus der Tropfflasche sind möglicherweise nicht immer gleich groß)
Häufigste Symptome bei Dosisreduktion: Schwindel, Empfindungsstörungen, Übelkeit, Zittern, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durchfall, Herzklopfen, Reizbarkeit, Sehstörungen.
Tinnitus und Kopfrauschen treten sowohl als NW als auch beim Absetzen auf.
Weitere Anmerkungen
Escitalopram ist ca 2 - 4 mal so potent wie Citalopram
bei Patienten 60+ liegt die Höchstdosis bei 10 mg
Das Auftreten einer QT Zeit Verlängerung macht ein schnelles Absetzen notwendig.
PSSD kann auftreten, Akathisie kann auftreten
Erfahrungsberichte
*Bittchen: Antidepressiva (u.a. Escitalopram) nach Langzeiteinnahme abgesetzt
*Hypeastrum: Escitalopram absetzen
*Langzeitentzugssyndrom nach der Einnahme von 4 Tabletten Escitalopram
*Paroxetin und Escitalopram abgesetzt
*Nadelwaldfichte: Kaltentzug Escitalopram
* Straycat: Kaltentzug Escitalopram / Venlafaxin ausgeschlichen
Links
*Escitalopram - Gelbe Liste
*Escitalopram - arznei-news.de
*Escitalopram Fachinformation (Ratiopharm) PDF
*Rote-Hand-Brief zu Cipralex® (Escitalopram)
*QT Verlängerung Escitalopram - Pharmazeutische Zeitung
*MBSR ist bei Angststörungen genauso wirksam wie Escitalopram
*Botenstofftransporterbelegung von Escitalopram
zuletzt ergänzt: 17.03.2025
Escitalopram
Handelsnamen
Cipralex, Seroplex, Lexapro
Wirkstoffkategorie
Antidepressiva
Unterkategorie
Selektiver Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI)
pharmakologische Wirkung
Escitalopram belegt die Serotonintransporter und hemmt so die Wiederaufnahme von Serotonin in die Präsynapse
Halbwertszeit
36 Stunden (Hauptmetaboliten deutlich länger)
Maximalen Plasmakonzentration
durchschnittlich 4 Stunden nach der Einnahme
Darreichungsformen
Filmtabletten 5mg, 10mg, 15mg, 20 mg Lösung: 20mg/ml
Übliche Dosierung
bei Depressionen 10 mg bis 20 mg, bei Angsterkrankung 5mg bis 20 mg
Enzymatischer Abbau
CYP2C19 und CYP3A4
Bioverfügbarkeit
ca. 80 %
Wichtige Wechselwirkungen
MAO-Hemmer, serotonerge Substanzen auch die Vorstufe L- Tryptophan, Wirkstoffe, die die Erregungsleitung am Herzen beeinflussen, Betablocker, Domperidon
Escitalopram erhöht das Risiko für Magen-Darm Blutungen und Hirnblutungen und sollte daher nicht zusammen mit oralen Antikoagulantien (z.B. Warfarin) oder NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika wie z.B. Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen) eingenommen werden.
Häufige Nebenwirkungen
Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtszunahme, Insomnie, Somnolenz, Schwindel, Parästhesien, Tremor, Sinusitis, Gähnen, Diarrhoe, Obstipation, Erbrechen, Mundtrockenheit, vermehrtes Schwitzen, Arthalgie, Myalgie, verminderter Appetit, verstärkter Appetit, Erschöpfung, Fieber, Ejakulationsstörungen, Impotenz, Libidoverlust, Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit, anormale Träume, Anorgasmie
Hinweise zum Absetzen
Wasserlösmethode, Feinwaage oder Tropfen (die Tropfen aus der Tropfflasche sind möglicherweise nicht immer gleich groß)
Häufigste Symptome bei Dosisreduktion: Schwindel, Empfindungsstörungen, Übelkeit, Zittern, Verwirrtheit, Schwitzen, Kopfschmerzen, Durchfall, Herzklopfen, Reizbarkeit, Sehstörungen.
Tinnitus und Kopfrauschen treten sowohl als NW als auch beim Absetzen auf.
Weitere Anmerkungen
Escitalopram ist ca 2 - 4 mal so potent wie Citalopram
bei Patienten 60+ liegt die Höchstdosis bei 10 mg
Das Auftreten einer QT Zeit Verlängerung macht ein schnelles Absetzen notwendig.
PSSD kann auftreten, Akathisie kann auftreten
Erfahrungsberichte
*Bittchen: Antidepressiva (u.a. Escitalopram) nach Langzeiteinnahme abgesetzt
*Hypeastrum: Escitalopram absetzen
*Langzeitentzugssyndrom nach der Einnahme von 4 Tabletten Escitalopram
*Paroxetin und Escitalopram abgesetzt
*Nadelwaldfichte: Kaltentzug Escitalopram
* Straycat: Kaltentzug Escitalopram / Venlafaxin ausgeschlichen
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*Escitalopram - Gelbe Liste
*Escitalopram - arznei-news.de
*Escitalopram Fachinformation (Ratiopharm) PDF
*Rote-Hand-Brief zu Cipralex® (Escitalopram)
*QT Verlängerung Escitalopram - Pharmazeutische Zeitung
*MBSR ist bei Angststörungen genauso wirksam wie Escitalopram
*Botenstofftransporterbelegung von Escitalopram
zuletzt ergänzt: 17.03.2025
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Re: Steckbriefe zu einzelnen Psychopharmaka
Wirkstoffname
Flunitrazepam
Handelsnamen
Fluninoc, Rohypnol
Wirkstoffkategorie
Tranquilizer
Unterkategorie
Benzodiazepin
pharmakologische Wirkung
Flunitrazepam ist ein Benzodiazepinderivat (Abkömmling) und bindet an GABA A-Rezeptoren im Zentralnervensystem. So verstärkt es die hemmende Wirkung von GABA.
Die sedierende Wirkung ist sieben- bis zehnmal stärker als die von Diazepam
Halbwertszeit
35 Stunden
Darreichungsformen
Filmtabletten zu 1mg
Übliche Dosierung
1mg direkt vor dem Schlafen, nicht anzuwenden bei älteren Patienten (Sturzgefahr)
Enzymatischer Abbau
CYP2C19 und CYP3A4
Bioverfügbarkeit
80 - 90 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, CYP Induktoren, Valproinsäure, Clozapin, Lithium, Narkotika
Häufige Nebenwirkungen
Sedierung, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Niedergeschlagenheit, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Gedächtnislücken, Konzentrationsstörungen, Schwäche, verlängerte Reaktionszeit, Überhang, Muskelschwäche, Ataxie
Hinweise zum Absetzen
schrittweise Umstellung auf Benzodiazepin mit längerer Halbwertzeit, dann nach Ashton ausschleichen (s. Link)
Äquivalenzdosis lt. Ashton: 1 mg zu 10 mg Diazepam
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelverspannungen und Krämpfe, Herzrasen, Innere Unruhe., Bauchkrämpfe, Schwitzen, Wahrnehmungsstörungen
selten: Delirium, zerebrale Krampfanfälle
Weitere Anmerkungen
unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Wie alle Benzodiazepine kann Flunitrazepam schon nach wenigen Wochen regelmäßiger Einnahme physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, Toleranzentwicklung).
Das Risiko einer Abhängigkeit steigt bei Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit in der persönlichen Vorgeschichte.
Keine Anwendung bei Schlaf - Apnoe
Darf bei Kindern nicht angewendet werden
Anwendung in der Schwangerschaft nur bei zwingenden Gründen; abstillen
Bei gleichzeitigem Alkoholgenuss und in höherer Dosierung können schwere Erinnerungslücken auftreten. Das Medikament erlangte deshalb als "Vergewaltigungsdroge" oder "K.O. Tropfen" traurige Berühmtheit.
Die sedierende Wirkung ist sehr stark.
Flunitrazepam wird besonders häufig missbräuchlich verwendet. Es darf laut Warnhinweis unter keinen Umständen Drogenabhängigen oder Patienten mit Abhängigkeitsanamnese verschrieben werden.
Links
*Flunitrazepam - Gelbe Liste
*Flunitrazepam - arznei-news.de
*Flunitrazepam Fachinformation PDF
*Flunitrazepam -arznei-telegramm
*Ashton Manual
Flunitrazepam
Handelsnamen
Fluninoc, Rohypnol
Wirkstoffkategorie
Tranquilizer
Unterkategorie
Benzodiazepin
pharmakologische Wirkung
Flunitrazepam ist ein Benzodiazepinderivat (Abkömmling) und bindet an GABA A-Rezeptoren im Zentralnervensystem. So verstärkt es die hemmende Wirkung von GABA.
Die sedierende Wirkung ist sieben- bis zehnmal stärker als die von Diazepam
Halbwertszeit
35 Stunden
Darreichungsformen
Filmtabletten zu 1mg
Übliche Dosierung
1mg direkt vor dem Schlafen, nicht anzuwenden bei älteren Patienten (Sturzgefahr)
Enzymatischer Abbau
CYP2C19 und CYP3A4
Bioverfügbarkeit
80 - 90 %
Wichtige Wechselwirkungen
zentral dämpfende Arzneimittel und Alkohol, CYP Induktoren, Valproinsäure, Clozapin, Lithium, Narkotika
Häufige Nebenwirkungen
Sedierung, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Niedergeschlagenheit, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Gedächtnislücken, Konzentrationsstörungen, Schwäche, verlängerte Reaktionszeit, Überhang, Muskelschwäche, Ataxie
Hinweise zum Absetzen
schrittweise Umstellung auf Benzodiazepin mit längerer Halbwertzeit, dann nach Ashton ausschleichen (s. Link)
Äquivalenzdosis lt. Ashton: 1 mg zu 10 mg Diazepam
Häufigste Entzugserscheinungen: Zittern, Angst, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelverspannungen und Krämpfe, Herzrasen, Innere Unruhe., Bauchkrämpfe, Schwitzen, Wahrnehmungsstörungen
selten: Delirium, zerebrale Krampfanfälle
Weitere Anmerkungen
unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz.
Wie alle Benzodiazepine kann Flunitrazepam schon nach wenigen Wochen regelmäßiger Einnahme physisch und psychisch abhängig machen (Sucht, Toleranzentwicklung).
Das Risiko einer Abhängigkeit steigt bei Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit in der persönlichen Vorgeschichte.
Keine Anwendung bei Schlaf - Apnoe
Darf bei Kindern nicht angewendet werden
Anwendung in der Schwangerschaft nur bei zwingenden Gründen; abstillen
Bei gleichzeitigem Alkoholgenuss und in höherer Dosierung können schwere Erinnerungslücken auftreten. Das Medikament erlangte deshalb als "Vergewaltigungsdroge" oder "K.O. Tropfen" traurige Berühmtheit.
Die sedierende Wirkung ist sehr stark.
Flunitrazepam wird besonders häufig missbräuchlich verwendet. Es darf laut Warnhinweis unter keinen Umständen Drogenabhängigen oder Patienten mit Abhängigkeitsanamnese verschrieben werden.
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