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Liebe Grüße,
Das PsyAb Team


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Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

Erfahrungsberichte von Betroffenen, die bereits Psychopharmaka abgesetzt haben
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Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

Hallo,

Hier werden zukünftig Erfahrungsberichte von Teilnehmern gesammelt, die ihre Antidepressiva abgesetzt haben.
Dieser Thread wird laufend erweitert.

Liebe Grüße,
Das Team von PsyAb
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Re: Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

Hier der Erfahrungsbericht von Hasenhirn. Er hat zunächst Venlafaxin und dann Benzodiazepine abgesetzt. Mit seiner freundlichen Erlaubnis stellen wir euch den Bericht hier zur Verfügung:
Hasenhirn hat geschrieben: vor 2 Jahre Hallo Ihr Lieben,

eigentlich wollte ich mich mit meinem Thread aus dem ADFD verabschieden, aber nicht ohne allen, die mich in den letzten Jahren unterstützt haben, nochmal von ganzem Herzen zu danken.

Gerne stelle ich meinen Erfahrungsbericht auch ins neue Forum ein, vor allem um auch um all denen Mut zuzusprechen, die vielleicht zweifeln und mutlos sind. Es geht irgendwann vorbei. Mir ging es in den schlimmen Zeiten auch so. Hier ein kurzer Bericht, was mir da alles widerfahren ist. Es ist natürlich eine geraffte Darstellung der Ereignisse, aber an manches möchte ich mich auch gar nicht mehr erinnern!

Begonnen hatte alles Anfang 2019, als ich begann Venlafaxin, das ich im Rahmen einer Schmerztherapie verordnet bekam, abzusetzen und ein schlimmes Restless Legs Syndorm aufgetreten war.

Nach der Absetzung, die viel zu schnell passierte, war das Symptom weg dafür traten jetzt schlimmere Entzugssymptome auf, vor allem Muskelschmerzen und Verkrampfungen im oberen Rücken, Nervenschmerzen in den Beinen, eine schlimme Schwäche in den Beinen, Kribbeln und anderes mehr.

Gegen die Schmerzen nahm ich in dieser Zeit auch sporadisch Opiate, die aber leider bei keinem der Symptome Wirkung zeigte.

Erst als mir von meinem Neurologen Tavor verschrieben wurde, waren die Symptome auf einmal wie weggeblasen. Damit begann dann meine zweite „Karriere“ als Abhängiger von Benzos.

Diese versuchte ich verschiedene Male selbst abzusetzen, dann auch in zwei Klinikaufenthalten, alles wurde danach aber noch schlimmer. Diese Zeit war die bisher grösste Herausforderung in meinem Leben, und ich war des öfteren völlig hoffnungslos, nur die Worte meiner Frau und auch die der Forumsmitglieder hielten die Hoffnung am Leben. Um es sich klar zu machen, es ging soweit, dass ich Suizidgedanken aussprach.

Nach der Rückkehr aus der Entzugsklinik, wo ich zusätzlich nochmal „kalt“ entzogen wurde, unternahm ich selbst den nächsten Entzug. Im Bewusstsein, dass es wohl die letzte Chance ist, hab ich ihn bis heute durchgezogen, immer wieder mit den geschilderten Symptomen.

Inzwischen ist meine letzte Tavor fast 13 Monate her, in denen es wie vermutet mal auf und ab ging. Schon verschiedene Male dachte ich, alles ist vorbei, doch Pustekuchen. Wieder ist ein Symptom aufgetaucht, das ich schon fast vergessen hatte, also wirklich wie hier immer wieder beschrieben Wellen und Fenster.

Aber nicht desto trotz geht ist mir zur Zeit Anfang November 2021 sehr gut, von kleineren Wehwehchen abgesehen. Ich kann mich wieder fast normal bewegen und auch meine Muskeln sind wieder zurück. Trotzdem bin ich mir nicht sicher ob es das jetzt endgültig gewesen ist??

Ich möchte nochmal allen Forenmitgliedern, die mich unterstützt haben von ganzem Herzen danken, aber auch allen, die noch in irgendeinem Entzug stecken, Mut zusprechen, alles was auftaucht zu bewältigen. Es wird vorüber gehen, auch wenn man es kaum glauben kann.

Alles gute wünscht euch

Jürgen (Hasenhirn)
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Re: Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

hallo zusammen, :)

hier ein mutmachendes Update, das Luisa für das ADFD verfasst hat. Luisa hat Venlafaxin abgesetzt.
Mit ihrer freundlichen Genehmigung stellen wir es auch hier ein.

Liebe Foris
Ich werde hier heute mein letztes Update geben.
Ich habe sehr langsam reduziert, das hat 4 Jahre gedauert( siehe Signatur).
Die Reduktion war begleitet von einem Wellen- Fenster-Rhythmus, mit Tiefs in den Wellen und Erholung, Freude in den Fenstern.
Der Entzug von Venlafaxin war bislang die größte psychische Herausforderung an mich selbst.
Den Entzug habe ich hinter mir, die Heilung ist im vollen Gang.
Nach nun mehr als einem Jahr nach Null geht es mir recht gut, ich habe keinerlei Entzugssymptome mehr.
Symptome die mich nun ab und zu beeinträchtigen sind nicht mehr dem Entzug zuzuschreiben, sondern eher dem Alterungsprozess in dem ich mich befinde.
Ich möchte neue Wege gehen und muss dafür alte Pfade verlassen. Es bedeutet ich kümmere mich um die Lebenszeit die mir verbleibt, fülle sie mit neuen Themen und lasse alte Themen wie den Entzug, der mich lang genug bestimmt hat, endlich los.
Der Entzug und die Heilung verblassen in der Vergangenheit ......

Ich danke den Adfd-Moderatoren, für die vielen wertvollen Informationen und Quellenhinweise, die sie hier im Forum zur Verfügung gestellt haben. Ich danke den Mitgliedern, mit denen ich im regen Austausch war. Sie fanden zur gegebenen Zeit ermutigende, tröstende Worte. Das hat mir Hoffnung gegeben, dem Entzug mit Akzeptanz, Ausdauer und Geduld zu begegnen.
Ich schließe hier meinen persönlichen Thread.

Ich wünsche den Moderatoren und Mitgliedern des Forums PsyAb alles Gute und viel Erfolg.
Vielleicht melde ich mich dort mal.
Herzliche Grüße Luisa

Absetzverlauf:

Vorgeschichte:

2015 Ängste, Depression hervorgerufen durch die Einnahme von Tavor (1x /d für 5 Tage) wegen Flugangst und Herzbeschwerden. Amitriptilin kurzfristig 25 mg, dann rasch in 4 Monaten vorsichtig problemlos abgesetzt
01/2016 burn-out erneute Einnahme kurzfristig Amitriptilin, ohne Erfolg
02/16 Doxepin Trp. Zügig abgesetzt wegen Nebenwirkungen
03/16 Zusammenbruch Aufnahme in Psychiatrie für 5 Wo. Escitalopram 10 mg für 3 Wo.heftigste Nebenwirkungen tägl. Suizidgedanken, wenn Wirkspiegel offenbar max. hatte. Dann auf meinen Wunsch abgesetzt
04/16 Venlafaxin 37.5 mg Retard Suizidalität gebessert
05/16 - 07/16 ambulant bis 3x 37.5 mg aufdosiert, schnell wieder auf 2x 37.5 mg da Nebenwirkungen wie Unruhe, Rastlosigkeit, Gedankenkreisen, Schlaflosigkeit, Zwangsgedanken, Gefühl unter Drogen zu sein, kam einfach nicht runter.
07-12/16 von 2x auf 1x 37.5 mg reduziert, in langsamen Schritten Kü. rausgenommen.
Reduktion zeigte immer Absetzsymptome, von 3x37.5 mg auf 1x37.5 mg aber gut geschafft.

2016
07-12/16 von 2x auf 1x 37.5 mg reduziert

2017
Zunächst 10% dann 5% Reduktion ausgehend von Dosis 37.5 mg ca. alle 4 oder 6 Wo., erst heftige Absetzsymptome dann bei 5% Reduktion besser aushaltbar. Langanhaltende Wellen. Im Dez. 2017 bei 35% der Dosis angelangt

2018
01/18 je nach Packung Einnahme von 49-43 Kü.
02/18 im Durchschnitt Einnahme 42-37 Kü
03/18 i.D. Einnahme 36 Kü
04/18 i.D.Einnahme 32 Kü
05/18 i.D.Einnahme 30 Kü
06/18 i.D. Einnahme 24 Kü
07/18 konstante Einnahme 21 Kü
10/18 18 Kü
12/18 16 Kü
Wellen haben nicht so lange angehalten wie in 2017 aber je niedriger ich komme, desto besser ist es längere Intervalle einzuplanen und konstante Mengen einzunehmen.

2019
01/19 konstante Einnahme 15 Kü
03/19 14 Kü
04/19 13 Kü
06/19 12 Kü
07/19 11 Kü
08/19 10 Kü, da heftige Welle längere Reduktionspause bis zur Stabilisierung, (10 Wo. Pause)
10/19 9 Kü
12/19 8 Kü

2020
02/20 7 Kü (nach Pause von 9 Wochen, wegen reduktionsbedingter Depression)
04/20 6 Kü
05/20 5 Kü (nach 5 Wochen)
06/20 4 Kü
07/20 3 Kü
08/20 2 Kü (nach 5.5 Wo.)
09/20 1Kü

05.10.2020 nach 4,25 Jahren langsamer :schnecke: Reduktion endlich auf Null !!!

Absetzverlauf
Psychische Symptome im Absetzprozess unterscheiden sich kaum von Nebenwirkungen Venlafaxin
Treten nach 2-3 Wo auf, bleiben 2 Wo, ebben dann ab, Absetzintervall alle 4-6 Wochen oder auch langsamer.
Zwangsgedanken, Aggressivität, Derealisation, Depersonalisation, neben sich stehen, Gedankenkreisen, nicht klar denken können, Verwirrung, Grübelei, nur im Kopf sein, Hoffnungslosigkeit, Mutlosigkeit, Selbstzweifel, Gefühl unter Drogen zu sein und vieles mehr.

Trigger:
Jeglicher Art von Stresserleben, auch positiver Stress, fremde Umgebung, Lärm, Schlafdefizit, Hunger, Konflikte, Sport, Hitze, Wetteränderung, Sauna, Pantoprazol, Kortison.

Hilfe:
Verständnisvoller Ehemann, positive Ablenkungen, täglich viel Musizieren, gutes Essen, Schlaf, in diverse Freizeitgruppen gehen, in Krisenphase Psychotherapeutin aufsuchen, Gartenarbeit, Handarbeiten, nichts tun.

Meine Quintessenz: absolute AKZEPTANZ, anhaltende GEDULD, viel ABLENKUNG, viel ZEIT

04.10.21: in den 12 Mo. n Null: eine Welle (Triggerung) alles mit HAPPY END :party2:
02.12.21 Immer noch Happy end und ....Tschüß

Update von Luisa Mai 2022:
Hallo Foris
Noch ein Gruß, bevor hier (Anmerkung: gemeint ist das ADFD) nicht mehr geschrieben und gelesen wird:
die langsame Reduktion (4,5 Jahre Dauer) endete mit Null in 10/2020.

Durch Triggerung 05.2021 (Betablockerentzug, vorübergehende Kortisoneinnahme) zeigten sich Entzugssymptome von der übelsten Sorte, eine große schreckliche Welle, die dann rasch verging, als Kortison schrittweise abgesetzt wurde.

Seit 07.2021 kontinuierlich stabil, keine Entzugssymptome mehr, ein ungestörter Prozeß der Heilung.

Ja,....... E N T Z U G....... ist.......V E R G A N G E N H E I T ............

Seit einem Jahr........H E I L U N G .......wahrhaftig zu...........1 0 0 %

„Happy End“ Gruß von Luisa

Update von Luisa April 2023:
Hallo Alle die hier vorbeischauen
Immer noch 100 % Heilung!!! Keine Entzugssymptome in den letzten 2 Jahren.
Ich bin physisch und psychisch völlig gesund und erfreue mich täglich an meinem Leben. Entzug ist Vergangenheit, worüber ich gar nicht gerne nachdenke oder nachfühle, weil so höllisch und wirklich grauenvoll.
Allen Leidenden wünsche ich viel Akzeptanz und Geduld den Entzug zu durchleiden, stetige Hoffnung an Heilung und die nötige Kraft den Entzugsprozess, wie auch die Heilung, aktiv mit viel Selbstfürsorge und Selbstvertrauen zu gestalten.
Herzliche Grüße Luisa
Last edited by padma vor 11 Monate, edited 1 time in total.
Grund: Update eingefügt
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Re: Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

Venlafaxin abgesetzt:

Cashi hat nach langjähriger Venlafaxineinnahme Venlafaxin über 5 Jahre ausgeschlichen und ist mittlerweilen psychopharmakafrei.
Hier ihr Erfahrungsbericht, den sie uns freundlicherweise zur Verfügung stellt


Hallo ,
Ich bin Cashi. Bald 44 und weiblich. Es sind so viele Jahre vergangen. Ich glaube 1996 bekam ich erstmals Trevilor. Also Venlaflaxin. 37.5 mg. Ich kann mich erinnern, dass ich eine Woche lang gespuckt habe deswegen. Ich war gerade 18. Und hatte Panikattacken. Mit 75mg war ich glaub stabil. Ob ich dann abgesetzt habe oder nicht weiß ich nicht mehr.

Ich kann mich erst an 2000 erinnern. Diagnose generalisierte Angststörung. Gleich 75mg. Und damit begann das Elend. Die Angst war besser aber körperliche Nebenwirkungen waren da. Herzrasen usw. Schreckliche Träume. Innerhalb von 2 Wochen habe ich die Tabletten abgesetzt auf anraten des Arztes. Und alles war noch schlimmer.

Es kamen Zwangsgedanken in der schrecklichsten Art und Weise dazu. Selbstmordgedanken Hypochondrie und Angst. Ich war nicht mehr ich selber. Ich dachte ich habe Schizophrenie. Da ich zum ersten Mal Erfahrung mit Derealisation und Depersonalisierung hatte und es nicht einordnen konnte. Diese blieb durchgehend bestehen. Ich hatte Angst völlig in eine Psychose zu rutschen. Alles sah komisch aus. Das Essen die Bäume. Wenn ich spazieren war hatte ich Angst vor Bäumen. Angst vor meinem Essen.

Ich fing an sehr viel Alkohol zu trinken. 2002 dosierte ich wieder ein. Schnell auf 75 mg. Ging dann aber auf 60 runter und diese komischen Zustände waren verschwunden. Ich arrangierte mich mit den körperlichen Problemen. Ich wurde auch dicker. Ich war immer sportlich und nie wirklich dick.. Aber eben dicker. Letztendlich ging das so eine ganze Weile wie ihr bald in meiner Signatur lesen könnt.

Meine Erfahrung ist, dass das Trevilor mein Leben verschlimmert hat. Falsch. Vielleicht war es zu einer Zeit angebracht. Aber man hat mich nicht ordentlich beim Absetzen begleitet. Diese vielen neuen Symptome unter anderem diese schlimmen Zwangsgedanken kamen durch falsches Absetzen. Es war definitiv immer der Entzug. Wie so viele andere der Symptome. Kein Arzt hat mir geglaubt. Keiner. Erst die letzten Jahre scheint bekannt zu sein dass das Venlaflaxin diese Beschwerden durch Absetzen hervor rufen kann. Dieses Medikament hat viele Jahre mein Leben zerstört. Den Ärzten mach ich keinen Vorwurf. Sie wissen es nicht besser. Und sie haben keine Zeit.

Über 5 Jahre schlich ich letztendlich mit Hilfe des Forum die Tabletten aus. Und keiner der noch so kleinen Schritte blieb ohne Symptome. Alles was man sich vorstellen kann. Durch das alles habe ich aber gelernt. Für mich sind diese Tabletten ein Fluch. Die ganzen Jahre hat mich meine Familie begleitet. Meine Partner hanne nicht zu mir gehalten und haben sich andere Frauen gesucht mit denen das Leben unbeschwert war. Und ich habe noch mehr Alkohol getrunken. Und die ganzen Jahre durchgehend gearbeitet. Wie? Keine Ahnung mehr.

Sollte es mir je wieder schlechter gehen werde ich niemandem mehr der mir nahe steht diese Last aufbürden. Ein Angehöriger kann nicht helfen. Nur vielleicht da sein. Ich werde mich wenn dann sofort an klinisches Fachpersonal wenden und mir dort helfen lassen. Die Familie ist dafür nicht ausgebildet. Und absolut überfordert. Tabletten werde ich nicht mehr nehmen. Zumindest ist das mein Vorsatz.

Seit März 2020 bin ich frei von Medikamenten. Seit 6 Monaten keinen Alkohol mehr. Ab und an quälen mich diffuse Ängste und Symptome die beängstigend sind. Aber was soll ich tun. Ausser sie auszuhalten. Es gibt keine Alternative. Corona macht das Singleleben nicht einfacher. Mein Fazit zu den Tabletten. Sie haben mich kränker gemacht als ich war. Und noch immer treibt es mir Tränen darüber in die Augen. Das glückliche Mädchen war ich noch nie. Immer latent depressiv. Jetzt auch aber irgendwie auch glücklich. Ich bin bestimmt abgeschweift. Es gibt so viel zu erzählen. Vielleicht gibt euch das eine kleine Info über mich.

Danke fürs lesen.
Eure Cashi
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Re: Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

Monalinde hat Venlafaxin (37,5 mg) und Mirtazapin (7,5 mg) abgesetzt.Hier ihr Erfahrungsbericht, den sie uns freundlicherweise zur Verfügung stellt

Ich bin Monalinde und gehörte dem ADFD Forum seit etwa 2005 an. Auf grund mehrerer Schicksalsschläge war ich in eine schwere Depression mit Angstzuständen geraten und habe deswegen im Zeitraum von 2005 bis 2013 die Medikamente Venlafaxin und Mirtazipin jeweils in der Mindestdosis eingenommen.Seit 2013 habe ich keine Psychopharmaka mehr angerührt.

Der Absetzrhythmus von jeweils 10 Prozent alle 14 Tage war für mich zu schnell
Ich litt unter zahlreichen Absetzerscheinungen.
Tinnitus und Reflux waren die markantesten.
Ich kann mich nicht mehr genau an alle Absetzerscheinungen erinnern, aber ich glaube, dass ich nur wenige ausgelassen habe.

Angefangen von Kreislaufstörungen, Ohnmachtsanfällen, Nasenbluten, Neuroemotionen, Angstzuständen, Magendruck, Aufstoßen, Schleim im Rachen, Erbrechen, Hautausschlägen, Schlafstörungen mit Albtaumen, Muskelverspannungen , Juckreiz Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Tinnitus , Reflux manchmal auch in stetem Wechsel war alles vorhanden.

Geblieben ist mir bis heute ein sirrender Tinnitus und eine Refluxoesophagitis, die sich zu einer Speiseröhrenentzündung mit short Barret ausgebildet hat und die ich mit Protonenpumpenhemmern im Schach halten muss, um nicht noch schlimmeres zu riskieren.

Heute nach ca 8 Jahren Absetzzeit geht es mir wieder einigermaßen gut. . Ich leide noch unter vorübergehenden Stimmungsschwankungen, wie sie vielleicht jeder auch einmal hat, den sporadischen Tinnitus habe ich nicht mehr wegbekommen, aber es ist mir gelungen, ihn zu integrieren, so er denn da ist, so dass ich ihn sozusagen überhören kann und ich leide unter der belastenden Refluxoesophagitis (stiller Reflux), die mich dazu zwingt, viele Lebensmittel zu meiden. Von den anderen Symptomen ist nach 8 Jahren Absetzzeit nichts mehr vorhanden aber meine Stressresilienz läßt noch zu wünschen übrig, was vielleicht auch mit meinem Alter von 79 Jahren in einem gewissen Zusammenhang stehen kann.

Das Forum war mir in der Zeit meiner Absetzanfänge eine wichtige Anlaufstelle, die einzige überhaupt und ich habe dort so viele tolle Menschen kennengelernt, so dass ich dem Forum auch im neuen Gewand treu bleiben will und vielleicht ab und an auch etwas hilfreiches schreiben kann.

'Alles Liebe, und tausend Dank an alle, die uneigennützig ihr Herzblut für dieses Forum gegeben haben und auch weiterhin geben. werden.

Monalinde
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Re: Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

Jaritt hat erfolgreich Mirtazapin ausgeschlichen. Hier sein Erfahrungsbericht, den er uns freundlicherweise zur Verfügung stellt

Mirtazapin ausschleichen nach Plan:

Hallo zusammen,

nachfolgend möchte ich euch Allen meine Erfahrung in kurzen Worten mitteilen, wie ich es geschafft habe, zum einen von dem Antidepessiva loszukommen und wie es mir bis heute geht.

In meiner Signatur sind wichtige Informationen, wie ich vorgegangen bin, von dem Mirta loszukommen. Diesen Plan habe ich selbst erstellt und mit meiner Ärztin gemeinsam besprochen wie ich vorgehen werde.
Wichtig ist mir aber den Hinweis, dass ich erst nach dem Plan zu dem ADFD Forum gestoßen bin.
Mit dem Ausschleichen bin ich "nicht" nach den Empfehlungen von PsyAb gegangen, die immer 10% der letzten Dosis abzusetzen.


Nach fast 3 Jahren ohne Mirtazapin möchte ich mit meinem Bericht allen Mirtazapingeschädigten Mut machen, bei einem langsamen Ausschleichen zu bleiben, wie es hier im Forum von den unermüdlichen Helferinnen und Helfer empfohlen wird. :)

Zwar habe ich hin und wieder mit Wellen zu tun, aber die sind mitlerweile in einem Stadium, mit denen ich sehr gut umgehen kann.

Meine unangenehmsten Symptome sind nach dem aufstehen ein leichter Druck im Kopf mit Muskelschwäche. (Pudding in den Beinen/Knie)
Spaziergänge mit meinen Hunden werden jetzt nach einer Stunde schwieriger, weil dann der Gang unsicherer wird. :(
Reizhusten tritt seltener auf

Meine behandelnde Ärztin führt das auf die sedierende Wirkung von Mirta zurück. Es wird nach ihrer Meinung bestimmt noch ein Jahr dauern, bis diese Sympthome vergehen. Die Muskeln müssen auch wieder aufgebaut werden und das sollte ich mit leichtem Krafttraining unterstützen.

Mein Schlaf hat sich wieder soweit normaliesiert, dass ich am Folgetag in guter Verfassung bin. :)
Schwindel tritt nicht mehr auf
Blutdruck ist wieder im Normbereich
Augen tränen nicht mehr
Stimme ist wieder normal
Wassereinlagerung in den Füßen sind verschwunden
Übelkeit habe ich keine mehr

Bis heute sind noch zwei Nebenwirkungen übrig geblieben und zwar; schummriger Kopf mit Muskelschwäche morgens nach dem Aufstehen. Diese bessern sich aber bis zum Mittag.
Dies erlebe ich aber in einem Wellen/Fenstermuster, wobei die Fensterperiode sich imme länger öffnen. :sun:

Über diese Entwicklung bin ich mehr als zufrieden und werde auch weiter an den Symptomen Muskelschwäche arbeiten, bis auch diese wieder ganz ? verschwinden.......

Das ganze habe ich nur mit Unterstützung von den fleißigen Helferrinnen/Helfer hier im Forum erreicht.
Seid alle von mir :group:

Vorgeschichte
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April 2015 Schlafstörungen wegen Unruhe und Nervösität.
Diagnose meiner Internistin: Leichte Depression
Verschreibung von Flurazepam real 27,4 mg gegen Schlafstörung.
Dosis am Anfang 1/2 Tablette= 14,0 mg für 4 Wochen, danach die Dosis halbieren.
Zeitraum der Einnahme bis November 2016
Bis dahin Ahnungslos was das Medikament auslösen kann, meine Internistin auch.
mehr lesen
Nebenwirkungen
Kopfschmerzen mit teilweisen Schwindelattacken
große Müdigkeit
Unruhe und Reizbarkeit
wirre Träume, unruhiger Schlaf
große Muskelschwäche mit unsicherem Gang
Konzentrationschwäche, zusammenhängende Sätze wurden schwierig.

Dezember 2016 zum Neurologe wegen Abdosierung von Benzodiazepin.
Wechsel der Medikation auf 2 mg Diazepam mit 15 mg Mirtazapin.
Klinkikaufenthalt zum Enzug von Benzodiazepin April/Mai 2017 erfolgreich.
Mirtazapin:

Nach Aufenthalt in der Klinik traten die Nebenwirkungen wieder auf.
Behandlung in der Suchtfachambulanz durch eine Fachärztin für Suchtkranke und Neurologie/Psychiatrie
Medikation: Mirtazapin 15 mg,
Ausschleichen nach Plan in Absprache mit meiner Ärztin

Info zum nachfolgenden Plan: nach jeder Abdosierung traten verschieden Nebenwirkungen auf, die sich nach 5 bis 10 Tagen auf ein erträgliches reduzierte.
Benommenheit, Muskelschwäche, Juckreiz, trockenen Hals mit Reizhusten, Stimme klingt metallisch, Nackenschmerzen,, Augen tränen, winzige rote Pünktchen auf der Haut.

Absetzplan:
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Hinweis zu meinem Plan: Er wurde von mir erstellt, bevor ich dieses Forum entdeckt habe.

Die Reduzierungsschritte sind deshalb in unregelmäßigen Prozenten geschehen und nicht wie im Forum empfohlen wird, jeweils 10% der letzten Dosis.

20.05.2017..15,0 mg..............8 Wochen lang 15,0 mg
23.07.2017..12,5 mg.....16,67% ab hier im Turnus von 4 Wochen.
20.08.2017..10,0 mg.....20,00%
17.09.2017....9,5 mg.......5,00%
15.10.2017....9,0 mg.......5,26%
12.11.2017....8,5 mg.......5,26%
10.12.2017....8,0 mg.......5,88%
07.01.2018....7,5 mg.......6,25%
04.02.2018....7,0 mg.......6,67%
04.03.2018....6,5 mg.......7,14%
01.04.2018....6,0 mg.......7,69%
29.04.2018....5,5 mg.......8,33%
27.05.2018....5,0 mg.......9,09%
24.06.2018....4,5 mg.....10,00%
22.07.2018....4,0 mg.....11,11%
19.08.2018....3,5 mg.....12,50%
16.09.2018....3,0 mg.....14,29%
14.10.2018....2,5 mg.....16,67%
11.11.2018....2,0 mg.....20,00%
09.12.2018....1,8 mg.....10,00%
06.01.2019....1,6 mg.....11,11% ab jetzt im Turnus von 5 Wochen
10.02.2019....1,4 mg.....12,50%
17.03.2019....1,2 mg.....14,29%
21.04.2019....1,0 mg.....16,67%
26.05.2019....0,8 mg.....20,00%
30.06.2019....0,6 mg.....25,00%
04.08.2019....0,4 mg.....33,33%
08.09.2019....0,2 mg.....50,00%
13.10.2019....0,1 mg.....50,00%
17.11.2019 0,0 Mirtazapin erfolgreich abgesetzt
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Re: Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

ggebb hat erfolgreich Citalopram ausgeschlichen. Nach ca zweijähriger Einnahme von Citalopram, hat sie dieses über einen Zeitraum von 15 Monaten ausgeschlichen. Die Schritte waren: von 30 mg, auf 20 mg, 15 mg, 10 mg, 5 mg, 0 mg .
Mit ihrer freundlichen Erlaubnis hier eine Zusammenstellung ihrer Berichte:


3 Wochen nach 0 schreibt sie:
Erst kürzlich kam mir der Gedanke, dass meine Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen, agressiv-wilden Träume, Übelkeit und teilweise extrem niedriger Blutdruck, Absetzerscheinungen vom Citalopram sein könnten. Weil ich doch wirklich über einen langen Zeitraum ganz allmählich abgesetzt habe. Wohl immer noch nicht allmählich genug...
2 Monate nach 0:
hier nur ein kurzer Zwischenbericht von mir:
insgesamt geht es mir gut!
Der Blutdruck scheint sich wieder auf ^normal niedrig^ eingependelt zu haben und auch die schlimmen Träume sind weg. Da ich mir eine Gewichtsdecke geleistet habe, scheint nun auch mein Schlaf wieder besser zu werden. Eine latente leichte Übelkeit nach dem Essen und dem Kaffeegenuss ist gut auszuhalten.
Die Stimmung geht mal rauf, mal runter, aber auch das ist alles im Rahmen...
Alles in Allem habe ich das Gefühl : es ist überstanden!
Wenn ich andere Verläufe lese, habe ich vermutlich wirklich Glück gehabt.
So viel erst mal von mir - ich wünsche allen Betroffenen viel Erfolg, Glück und gute Nerven!
2 1/2 Monate nach 0:
Mir geht es noch immer prima und ich merke keine Nebenwirkungen mehr. Ab und zu ein leichtes Muskelzucken im Oberlid oder an der Nasenwurzel, das ich von früher nicht kenne - ob das nun wirklich mit dem Absetzen zu tun hat?! Ich weiß es nicht.
Zumindest bin ich ich heilfroh, dass es mich nicht so heftig erwischt hat, wie viele andere hier. Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass Ihr es auch bald überstanden habt!!!
Ich werde mich hier nun nicht mehr so oft melden und möchte mich bei allen bedanken, die dieses wertvolle Forum betreuen und am Leben halten.
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Re: Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

Hoffnung hat erfolgreich Mirtazapin abgesetzt. Mit seiner freundlicher Erlaubnis hier eine Zusammenfassung seiner Absetzerfahrung:

Hoffnung hatte aufgrund von Schlafstörungen über 2 1/2 Monate Mirtazapin 7,5 mg eingenommen. In diesem Zeitraum hatte er zwei Mal versucht Mirtazapin abrupt abzusetzen. Die zweite Wiedereindosierung führte zu heftigen Symptomen, er schreibt:
Die ersten drei Wochen waren wie ein Höllentrip. Unglaubliche innerliche Unruhe, (vor allem in der Brust), starke Zwangsgedanken, unglaubliche Ängste, schlimme Depressionen, war kurz vor der Einweisung in die Psychiatrie.
Er hat dann Mirtazapin ziemlich zügig innerhalb von 70 Tagen ausgeschlichen.
jede Reduzierung spürte ich immer mit einer Zeitversetzung von 5 Tagen. Die Symptome waren innere Unruhe, Schlaflosigkeit, Bauchbeschwerden und Ängste. Diese verschwanden nach ein paar Tagen immer weitestgehend. Ich habe teilweise auch nur unregelmäßig abends die Mirtazapin eingenommen.

13 Monate nach dem Absetzen schreibt er:
Ich kann mittlerweile sagen, dass meine Symptome bezüglich des Absetzens zu 100% verschwunden sind. Ich führe wieder ein ganz normales Leben. Wenn ich auf die vergangene Zeit zurückblicke, kommt es mir teilweise wir ein Apltraum vor. Ich bin froh, wieder der Alte sein zu dürfen. Ich habe die Hoffnung in der schlimmstens Phase des Entzugs nie aufgegeben, wieder ein normales Leben führen zu können.

Was hat mir geholfen...? Geholfen haben mit im Endeffekt viele Sachen. Ein entscheidender Punkt war die Ablenkung. Ich war zum Glück, die ganze Zeit in der Lage, arbeiten zu gehen. Ich habe versucht, mich zu jeder Zeit bestmöglich um meine Familie zu kümmern und mich dadurch abzulenken. In schlimmen Phasen bin ich spazieren gegangen, dieses hat auch immer sehr gut geholfen. Auf sämtliche NEM habe ich irgendwann verzichtet, da ich das Gefühl hatte, diese würden alles nur noch schlimmer machen. Auch wenn es sich für einige zu spirituell anhören mag, ich habe den Weg zu Gott gefunden. Ich wurde christlich erzogen, hatte in den vergangenen Jahren aber den Bezug zu Gott verloren. In den schlimmsten Phasen habe ich zu Gott gebetet und um Hilfe gefleht. Er hat mich erhört und mir geholfen. Heute engangiere ich mich bei uns in der Kirchengemeinde. Dieses tut mir gut und gibt mir Kraft.

Was geblieben ist, ist die SFN*. Diese wurde bei mir nicht durch eine Impfung ausgelöst, sonder wohl durch zuviel Stress. Die Symptome sind aber aktuell sehr gut auszuhalten. Ich bin auch in einer SFN-Gruppe bei Facebook. Ein Allheilmittelt scheint es nicht für eine SFN zu geben. Ich nehme aktuell keine schweren Medikamente und werde dieses auch nicht tun. Ich hoffe, dass es irgendwann ein nebenwirkungsarmes Medikament für diese Krankheit geben wird.

Ich wünche allen Menschen hier in diese Gruppe von Herzen alles Gute und eine baldige Genesung. Kein Mensch kann die Sympome eines Entzugs nachvollziehen, wenn man es selbst nicht erlebt hat. Traurig ist vor allem, dass man mit seinem Symptomen alleine gelassen wird und viele Ärzte leider keine Ahnung haben. Bitte seid zuversichtlich und gebt die Hoffnung niemals auf.

Zudem danke ich natürlich jedem hier im Forum ganz herzlich für die Unterstützung!!!
*SFN = Small Fiber Neuropathie
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Re: Sammlung: Antidepressiva abgesetzt (Erfahrungsberichte)

Foxly hatte über insgesamt 16 Jahre diverse Antidepressiva eingenommen, aufgrund unklarer Schmerzen und anderer Körpersymptome. Im Verlauf wurde ihr eine MS diagnostiziert.

Von 2016 bis 2019 nahm sie immer wieder zeitweise Escitalopram ein und setzte es jeweils sehr zügig ab, bei zunehmenden (Absetz-)Symptomen.
Nach dem endgültigen Absetzen geriet sie in ein protrahiertes Entzugssyndrom.

Ihre Entzugssymptome verschlimmerten sich jeweils massiv nach Infekten, Antibiotoka, Cortison und anderen Medikamenten und durch die Corona-Impfung. Symptome waren u.a. fehlender Schlaf, schwere Fatique, Kratflosigkeit, stark schwankender Blutdruck mit Herzklopfen und -stolpern, Schwindel, Sehstörungen, Stimmprobleme, das Gefühl "im Kopf eingesperrt zu sein".

Foxly hat uns nun, 4 Jahre nach dem Absetzen, ein sehr mutmachendes Update geschrieben:
der unsägliche AD-Entzug spielt für mich eigentlich gar keine Rolle mehr; es ist wie eine wirklich "böse Geschichte" aus der Vergangenheit, an der ich möglichst wenig rühre. Ich kann z.B. auch die Tagebücher aus dieser Zeit nicht mehr lesen, weil es dann sofort wieder präsent ist. Also ja, es hat Spuren hinterlassen aber es ist jetzt vier Jahre nach null und viele weitere Tiefschläge später deutlich besser, beinahe zu vernachlässigen.
Und verbunden mit einem ganz großen "Mutmach- und Durchhalte-Paket". Verliert niemals den Glauben daran, dass auch Ihr es schaffen werdet, dass auch bei Euch das, was aktuell noch so vehement und bedrohlich vorhanden ist, immer mehr in den Hintergrund rutschen wird. Ich habe gelernt, dass es den einen "Schalter", den man nur umlegen muss, nicht gibt in Bezug auf den Entzug. Ich habe gelernt, dass man viele der kleinen Fortschritte oft gar nicht registriert, weil sie so minimal sind, dass sie aber dennoch vorhanden sind und sich oft erst in der Rückschau als solche zeigen. Ich habe gelernt, dass es nicht DEN Weg daraus gibt, nicht DAS Mittel, das helfen wird, nicht EIN Programm, das allen hilft. Ich habe nur gelernt: Man kommt da früher oder später raus!!!
Eingestellt mit der freundlichen Erlaubnis von Foxly
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