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Studie "Ursprünglicher Schweregrad und Vorteile von Antidepressiva: Metaanalyse" (Kirsch et al.)

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Studie "Ursprünglicher Schweregrad und Vorteile von Antidepressiva: Metaanalyse" (Kirsch et al.)

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Kirsch et al. untersuchten in ihrer Meta-Analyse die Wirksamkeit von Antidepressiva gegenüber Placebo.
Um ein vollständigeres Bild zu erhalten, beriefen sich Kirsch et al. auf den US "Freedom of Information Act", um von der FDA (Zulassungsbehörde für Arzneimittel in den USA) sämtliche Datensätze zu Antidepressiva zu erhalten. So konnten sie auch von Pharmaunternehmen nicht veröffentlichte Studien in ihre Forschung mit einbeziehen.
Durch früheren Meta-Analysen von Kirsch et al. wurde bereits aufgezeigt, dass der überwiegende (vielleicht sogar vollständige) Nutzen von Antidepressiva auf den Placeboeffekt zurückzuführen ist.
In dieser Meta-Analyse untersuchten Kirsch et al. ob der ursprüngliche Schweregrad der Depression eine Auswirkung auf die Wirksamkeit der Antidepressiva hat.
Den Angaben der Autoren zufolge nahm die Wirksamkeit von Antidepressiva verglichen mit Placebo mit dem Schweregrad der Depression zu. Während sich bei mittelschweren Depressionen noch kaum ein Unterschied zu Placebo ermitteln lies, zeigten bei schweren Depressionen Antidepressiva einen kleinen Unterschied zu Placebo. Allerdings lies sich nur bei sehr schweren Depressionen ein klinisch signifikanter Unterschied zwischen dem Effekt von Placebos und dem von Antidepressiva zeigen.
Kirsch et al. schlussfolgern, dass sich die minimal bessere Wirksamkeit von Antidepressiva bei sehr schweren Depressionen eher auf ein geringeres Ansprechen auf die Placebos zurückzuführen ist, als auf die höhere Wirksamkeit der Medikamente.
Die Ergebnisse der umfassenden Meta-Analyse zeigt, dass Antidepressiva nicht viel besser wirken als Placebo. Dieses Ergebnis steht im Widerspruch zur allgemein üblichen (und bis zur Meta-Analyse von Kirsch et al. als wissenschaftlich gesichert geltenden) Annahme, dass Antidepressiva spezifisch antidepressiv wirken.
Begründet wird das deutlich andere Ergebnis damit, dass in dieser Meta-Analyse erstmalig auch jene Datensätze mit einbezogen wurden, die bisher von den Pharmafirmen nicht veröffentlicht wurden. Das bewirkt eine Beseitigung der "Publikationsverzerrung" (da Hersteller üblicherweise nur solche Studienergebnisse veröffentlichen, die für eine Wirksamkeit ihrer Medikamente sprechen).
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